Peter Löw übernimmt Werk von der Kraft Heinz Company
Der US-Lebensmittelhersteller Kraft Heinz und die in München ansässige LIVIA Group geben eine geplante Übernahme bekannt. Das Werk in Utrecht, bisher ein wichtiger Standort von Kraft Heinz, soll in Zukunft durch LIVIA betrieben werden. Die Gespräche mit dem örtlichen Betriebsrat wurden am 8. November aufgenommen. Die Transaktion soll nach Unternehmensangaben bis Ende 2016 vollzogen sein.
Der US-Lebensmittelhersteller Kraft Heinz und die in München ansässige LIVIA Group geben eine geplante Übernahme bekannt. Das Werk in Utrecht, bisher ein wichtiger Standort von Kraft Heinz, soll in Zukunft durch LIVIA betrieben werden. Die Gespräche mit dem örtlichen Betriebsrat wurden am 8. November aufgenommen. Die Transaktion soll nach Unternehmensangaben bis Ende 2016 vollzogen sein.
Im Utrechter Werk von Kraft Heinz werden Produkte für die Marken Roosvicee, Karvan Cévitam, Brinta, Venz und De Ruijter hergestellt. Das ist eine Übernahme, die vor allem regional von Bedeutung ist. Gerade in den Niederlanden gehören die Schokoflocken und Streusel der Traditionsmarken De Ruijter und Venz als Brotbelag auf jeden Frühstückstisch. Für die Niederländer wird sich indes nichts ändern: Kraft Heinz und LIVIA haben sich auf einen mehrjährigen Liefervertrag geeinigt.
Die LIVIA-Tochter Coflace Food B.V. kann damit auf dem bisherigen Geschäftsmodell aufbauen – und hat darüber hinaus große Pläne. Ziel ist, das operative Geschäft durch Erweiterung des Sortiments und den Ausbau der Private Label-Produktion langfristig zu stärken. Auch an ein eigenes Markenportfolio wird gedacht. Dabei hat man andere Lebensmittelproduzenten und den Handel in anderen europäischen Ländern als neue Kunden im Visier, der Schwerpunkt liegt dabei auf Deutschland, Österreich und in Italien.
Der ehrgeizige Plan hat beste Chancen. Bisher war man in Utrecht an die Produktion für die eigenen Marken in den Niederlanden gebunden. Durch Coflace, unter deren Dach die Food-Engagements der LIVIA Group gebündelt sind, können nicht nur neue Märkte erschlossen, sondern auch zahlreiche Synergien genutzt werden, in Zentralfunktionen ebenso wie in Einkauf und Vertrieb. Zudem haben Peter Löw, Gründer und Eigentümer der LIVIA Group, und sein Team einen bemerkenswerten internationalen Track-Record im Lebensmittelsektor vorzuweisen.
Aktuell gehören zur LIVIA Group unter anderem der norditalienische Joghurthersteller Trentinalatte, zwei traditionsreiche Weingüter: Schloss Frankenberg in Deutschland und Vergenoegd in Südafrika. Auch Capua BioServices, ein global agierendes Biotechnologieunternehmen, das auch die Lebensmittelindustrie beliefert, ist dabei. Löw ist im Einzelhandel durch die Übernahme der Adler-Modemärkte von Metro, von Golfhouse und des Camping- und Freizeitausstatters Fritz Berger kein Unbekannter. Die österreichischen Woolworth-Filialen wurden unter Peter Löws Leitung in die Adler-Gruppe integriert.
Auch Kraft Heinz und vor allem die Belegschaft in Utrecht sehen in dem Verkauf an LIVIA nur Vorteile. Roger Loo, Geschäftsführer Benelux von Kraft Heinz, erklärte, dass die Transaktion „ein Meilenstein für die Sicherung der bestmöglichen Effizienz und Effektivität von Kraft Heinz in den Niederlanden“ sei. Die Arbeitsplätze der 92 Mitarbeiter seien mit der Übernahme gesichert. Insbesondere für sie ist zu hoffen, dass Peter Löws Schokoträume in Erfüllung gehen.