Fast 13 Prozent Kursgewinn: Die Rakete zündet wieder
Der Berliner Konzern nutzt die Erlöse aus dem Verkauf ausländischer Töchter zum Rückkauf eigener Anleihen. Der seit Jahresanfang fallende Aktienkurs reagiert prompt - und schießt nach oben.
Der Berliner Konzern nutzt die Erlöse aus dem Verkauf ausländischer Töchter zum Rückkauf eigener Anleihen. Der seit Jahresanfang fallende Aktienkurs reagiert prompt - und schießt nach oben.
Rocket Internet hilft mit einem Anleihenrückkauf seiner schwer gebeutelten Aktie auf die Sprünge. Der Konzern nutzt das Geld aus dem Verkauf mehrerer Essenslieferdienste, um Wandelanleihen für bis zu 150 Millionen Euro zurückzukaufen, wie die Startup-Schmiede am Montag mitteilte. Dadurch könne Rocket Internet die Zinskosten reduzieren. Zudem verringere sich das Verwässerungsrisiko der Aktionäre.
An der Frankfurter Börse schoss die Rocket-Internet-Aktie am Montag um knapp 13 Prozent auf 21,62 Euro in die Höhe. Die Aktie ist damit jedoch immer noch weit entfernt vom Ausgabepreis von 42,50 Euro beim Börsengang. Anfang Februar hatte sich Rocket Internet angesichts des scharfen Wettbewerbs mit seinen Essenslieferdiensten aus mehreren Märkten zurückgezogen. Firmen in Spanien und Italien sowie die Foodpanda-Töchter in Brasilien und Mexiko wurden für 125 Millionen Euro an den britischen Mitbewerber Just Eat verkauft.
Das Geld nutzt die Startup-Schmiede nun, um einen Teil seiner Wandelanleihen zurückzukaufen. Im Sommer 2015 hatte der Konzern durch die Ausgabe der 2022 fälligen Bonds 550 Millionen Euro eingesammelt. Sie sind mit drei Prozent verzinst. Die Rocket-Internet-Aktie müsste auf rund 47 Euro steigen, damit der Tausch in Aktien für die Anleihegläubiger attraktiv wäre. Tauschen alle Zeichner der Anleihe, müsste Rocket Internet beim bislang ausstehenden Anleihevolumen sein Kapital um mehr als sechs Prozent aufstocken.
Handelsblatt/Reuters/MM