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Wertpapiersparpläne – eine Alternative in Zeiten niedriger Zinsen

Mit der vor einigen Wochen gefallenen Entscheidung der EZB, den Leitzins für die Eurozone auf 0,05 Prozent zu senken, wird das Sparen auf Tages-, Festgeld- oder anderen Sparkonten bis auf Weiteres noch unattraktiver. So gibt es beim Tagesgeld nur noch wenige Angebote am Markt, die bei 1,0 Prozent oder darüber liegen – mit sinkender Tendenz. Da sich aber gerade diese Produkte bei deutschen Anlegern größter Beliebtheit erfreuen, verschärft sich dadurch der aktuelle Anlagenotstand hierzulande noch einmal.

BÖRSE am Sonntag

Mit der vor einigen Wochen gefallenen Entscheidung der EZB, den Leitzins für die Eurozone auf 0,05 Prozent zu senken, wird das Sparen auf Tages-, Festgeld- oder anderen Sparkonten bis auf Weiteres noch unattraktiver. So gibt es beim Tagesgeld nur noch wenige Angebote am Markt, die bei 1,0 Prozent oder darüber liegen – mit sinkender Tendenz. Da sich aber gerade diese Produkte bei deutschen Anlegern größter Beliebtheit erfreuen, verschärft sich dadurch der aktuelle Anlagenotstand hierzulande noch einmal.

Eine Alternative ist die Anlage in Wertpapieren. Doch aufgrund ihres hohen Sicherheitsbedürfnisses schrecken viele Deutsche davor zurück. Nur neun Prozent der Bundesbürger sind laut einer vom Bundesverband deutscher Banken in Auftrag gegebenen und im Dezember 2013 veröffentlichten Umfrage des Marktforschungsunternehmens GfK bereit, bei künftigen Geldanlagen ein höheres Risiko einzugehen, um gegebenenfalls auch eine höhere Rendite zu erzielen.

Die Frage, welche Anleger vor der Wertpapieranlage häufig umtreibt, ist die nach dem richtigen Einstiegszeitpunkt. Gibt es – auch bei aktuell weit über 9.000 Punkten im DAX – noch Potenzial für Steigerungen? Wer zum Höhepunkt der New Economy im Jahr 2000 in Aktien investierte und 2003 wieder verkaufen musste, kann ein Lied von einem verfehlten Timing singen. Dieses Problem entfällt jedoch bei der Wertpapieranlage mittels Sparplänen. Hier investieren die Anleger regelmäßig – etwa monatlich oder vierteljährlich – eine bestimmte kleinere Summe ab 50 Euro in einen Investmentfonds, ein ETF, ein Zertifikat oder eine Aktie. Ist der Kurs des Papiers gerade niedrig, werden für die Sparsumme entsprechend mehr Anteile erworben. Am Ende ergibt sich ein sogenannter Durchschnittskosteneffekt oder Cost Average Effect. Der Anleger macht sich, anders als bei der Einmalanlage, ganz unabhängig vom Einstiegszeitpunkt.

Der deutsche Fondsverband BVI veröffentlicht auf seiner Website Statistiken über die Wertentwicklung bei Fondssparplänen mit der Prämisse, dass über längere Zeiträume jeden Monat exakt 100 Euro in eine bestimmte Fondskategorie eingezahlt werden. Betrachtet werden dabei Anlagezeiträume zwischen 10 und 35 Jahren. Die aktuellste Statistik bezieht sich auf den 30.06.2014. Was die jährliche Rendite betrifft, so taucht hier nirgends ein Verlust auf. Die Wertsteigerung pro Jahr reicht von 1,6 Prozent bei einem Investment in offene Immobilienfonds über 10 Jahre bis hin zu 8,0 Prozent für Anleger, die über 35 Jahre monatlich in deutsche Aktienfonds eingezahlt haben.

Aber nicht jeder ist bei seiner Anlage so langfristig ausgerichtet. Deshalb hat die DAB Bank kürzlich auf ihrer Website einen eigenen Bereich mit der Überschrift „Sparpläne für jeden Bedarf“ lanciert. Hier gibt es Tipps und Produktbeispiele, die bei der Auswahl von Sparplänen für kurz-, mittel- oder langfristige Sparziele helfen. Und es stehen über 600 Wertpapiere zur Verfügung, die regelmäßig bespart werden können: Aktien, Investmentfonds, ETFs, ETCs und Zertifikate. Ich bin davon überzeugt: Wertpapiersparpläne bilden in Zeiten niedriger Marktzinsen – bei überschaubar höherem Risiko – eine echte Alternative zu Zinskonten.