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Dänemark: Wie lange halten die Währungshüter durch?

Die dänischen Währungsmanipulatoren stemmen sich mit aller Macht gegen die Aufwertung der Dänischen Krone. Negative Leitzinsen, Eingriffe am Devisenmarkt und nun auch der verkündete Ausgabestopp für Staatspapiere sollen die Kohlen aus dem Euro-Feuer holen.

BÖRSE am Sonntag

Die dänischen Währungsmanipulatoren stemmen sich mit aller Macht gegen die Aufwertung der Dänischen Krone. Negative Leitzinsen, Eingriffe am Devisenmarkt und nun auch der verkündete Ausgabestopp für Staatspapiere sollen die Kohlen aus dem Euro-Feuer holen.

Sich gegen die Marktkräfte zu stemmen mag zwar eine Zeit lang funktionieren, auf Dauer werden Kosten und Risiken jedoch zu groß. Auch in Dänemark wird irgendwann dieser Punkt erreicht sein. Dann dürften die dänischen „Währungshüter“ ihren Kollegen aus der Schweiz folgen und die Währung von der Bindung an den Euro lösen. Vorerst geht der Kampf gegen die Aufwertung der Krone jedoch weiter. Schließlich ist die dänische Wirtschaft stark exportgeprägt.

Gehandelt wird vor allem mit den europäischen Nachbarn, speziell mit denen aus der Eurozone. Die Dänen selbst wollten aus guten Gründen nicht zum gemeinsamen Währungsraum gehören. Allerdings koppelten sie die eigene Währung an den Euro. Weil die EZB mit ihrer lockeren Geldpolitik ganz klar die Abwertungswelle reitet, wird es für die Dänen jedoch immer aufwändiger, diese Bindung aufrecht zu erhalten.

Sämtliche Register müssen und werden daher gezogen. Jüngst senkte die dänische Notenbank den seit September 2014 bereits negativen Einlagezinssatz noch weiter. Das war die vierte Zinssenkung innerhalb von zweieinhalb Wochen. Zudem kündigte sie an, die Ausgabe von Staatsanleihen bis auf weiteres auszusetzen. Damit soll der Ansturm des renditehungrigen ausländischen Kapitals abgewehrt werden. Ferner interveniert die Notenbank am Devisenmarkt, um die Währung zu schwächen. Dazu greifen auch die dänischen Strategen auf die Druckerpresse zurück.

Damit erzeugen sie Geld aus dem Nichts, das dann am Markt verkauft wird. Dadurch wächst der Devisenberg von einem Rekord zum nächsten, mit all den damit verbundenen Risiken, wie zum Beispiel möglichen Wertverlusten. Daher stellt sich auch hier die Frage, wie lange die dänischen „Währungskünstler“ ihren Kampf gegen die Kaufkraft der Krone durchhalten können und auch wollen?