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Das sind die besten Rohstoff-ETFs

Nach vielen eher mauen Jahren haben Corona-Lockdowns, Lieferengpässe und nicht zuletzt Wladimir Putins Krieg gegen die Ukraine die Preise vieler Rohstoffe explodieren lassen. Wie ein Blick auf die besten ETFs zeigt, waren auch in diesem Jahr selbst mit breit gestreuten Fonds über 50 Prozent Rendite drin.

(Foto: Hiroshi Teshigawara / Shutterstock)

Nach vielen eher mauen Jahren haben Corona-Lockdowns, Lieferengpässe und nicht zuletzt Wladimir Putins Krieg gegen die Ukraine die Preise vieler Rohstoffe explodieren lassen. Wie ein Blick auf die besten ETFs zeigt, waren auch in diesem Jahr selbst mit breit gestreuten Fonds über 50 Prozent Rendite drin.

Investments in Rohstoffe sind risikoreich. Die Kurse schwanken oft stark, zudem werden Rohstoffe an Terminmärkten über sogenannte Terminkontrakte beziehungsweise Futures gehandelt. Rohstoffe werfen keine Dividenden ab, haben keinen Business-Plan oder bestimmte Geschäftsmodelle, die man als Anleger durchleuchten kann. Rohstoffpreise sind abhängig von Angebot und Nachfrage und einer damit einhergehenden Spekulation auf zukünftige Entwicklungen. Damit lässt sich vor allem kurzfristig viel Geld verdienen. Genauso aber auch viel verlieren. Gerade für unerfahrene Privatanleger können Rohstoffinvestments böse ins Auge gehen. Da ihre Mengen physischen Begrenzungen unterliegen, sind viele Rohstoffe aber als Sachwerte und Portfolio-Beimischung beliebt. „Gerade durch ihre historisch negative Korrelation zu Aktien können Rohstoffe einen Beitrag zur Portfolio-Diversifikation leisten“, schreiben die Experten von justETF.

Rekordpreise für fossile Energierohstoffe

Das konnten sie bislang auch 2022. Und das ganz im positiven Sinne. Während es an den Aktienmärkten seit Beginn des Jahres und spätestens mit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine überwiegend bergab geht, sind allen voran die Preise der fossilen Energierohstoffe explodiert. In den vergangenen beiden Jahren waren es vor allem die Industriemetalle um Kupfer oder Zinn, deren Preise sich vervielfachten. Auch der Goldpreis bewies mit Ausbruch der Coronapandemie im Frühjahr 2020, dass er als antizyklisches Investment im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert ist. Während die Aktienmärkte weltweit crashten, stieg der Preis für das Edelmetall nach kurzer Schwächephase um rund 700 Dollar.

Rohstoffe also sind risikoreiche Investments, sie ganz außer Acht zu lassen, kann aber ebenso risikoreich sein. Wer nicht auf einzelne Metalle oder Energieträger spekulieren will, für den gibt es auch im Rohstoff-Bereich ETFs. Anleger investieren so in einen durch einen Index festgelegten Rohstoffkorb.

Vorsicht vor dem Kontrahenten-Risiko

Allerdings nicht über die häufig bei Aktien-ETFs angewandte physische Replikationsmethode, sondern über die synthetische, swap-basierte Replikationsmethode. Heißt: Das Anlegergeld wird gar nicht direkt in Rohstoffe investiert sondern in einen ausgewählten Wertpapierkorb des Swap-Kontrahenten, meistens die Bank, die den ETF anbietet oder zu der der ETF-Anbieter gehört. In dem Wertpapierkorb befinden sich dann zum Beispiel Dax-Aktien. Er dient als Absicherung für die Swap-Geschäfte. „Der ETF schließt einen Vertrag mit einem Finanzinstitut ab, das sich dazu verpflichtet, dem ETF im Tausch gegen eine Gebühr die Indexrendite zu liefern“, erklären die justETF-Experten.

Klingt kompliziert und ist kompliziert, die Rendite für Anleger bemisst sich allerdings ganz einfach am abgebildeten Index. Anleger müssen aber wissen, dass ein Kontrahentenrisiko existiert. Es liegt schließlich im Bereich des Möglichen, dass die Bank, die den ETF besichert, dieser Verpflichtung nicht mehr nachkommen kann. Da Rohstoff-ETFs in der Regel immer über die swap-basierte Replikationsmethode abgebildet werden, sollten sich Anleger dieses Risikos stets bewusst sein.

Mit diesem Hintergrundwissen nun ein Blick auf die drei besten Rohstoff-ETFs der vergangenen zwölf Monate:

3. L&G Longer Dated All Commodities UCITS ETF

Auflagejahr: 2010

Kursentwicklung 1 Jahr: +48,8 Prozent

Fondswährung: US-Dollar

Replikationsmethode: synthetisch

Fondsvolumen in Euro: 562 Millionen

Ausschüttung: thesaurierend

Größte Positionen: Erdgas (17,7 Prozent), Gold (12,7 Prozent), Rohöl WTI (7,7 Prozent), Rohöl Brent (6,7 Prozent), Mais (5,4 Prozent)

Top 3 Sektoren: Energie (36,6  Prozent), Landwirtschaft (30,5 Prozent), Edelmetalle (16,0 Prozent)

2. Market Access Rogers International Commodity UCITS ETF

Auflagejahr: 2006

Kursentwicklung 1 Jahr: +49,6 Prozent

Fondswährung: Euro

Replikationsmethode: synthetisch

Fondsvolumen in Euro:
87 Millionen

Ausschüttung: thesaurierend

Größte Positionen: Rohöl WTI (14,2 Prozent), Rohöl Brent (12,5 Prozent), Erdgas (6,3 Prozent), Mais (5,1 Prozent), Gold (5,0 Prozent)

Top 3 Sektoren: Energie (38,6 Prozent), Metalle (24,9 Prozent), Landwirtschaft (19,8 Prozent)


1. Lyxor Commodities Refinitiv/CoreCommodity CRB TR UCITS ETF

Auflagejahr: 2006

Kursentwicklung 1 Jahr: +51,0 Prozent

Fondswährung:
Euro

Replikationsmethode: synthetisch

Fondsvolumen in Euro:
1,49 Milliarden

Ausschüttung: thesaurierend

Größte Positionen:
Rohöl (22,2 Prozent), Erdgas (7,0 Prozent), Mais (6,4 Prozent), Sojabohnen (5,9 Prozent), Lebendrind (5,7 Prozent)

Top 3 Sektoren: Energie (39,3 Prozent), Agrarrohstoffe (35,4 Prozent), Grundmetalle (12,3 Prozent)

Daten: justETF.com