Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Tops und Flops > Tops & Flops

Kalenderwoche 10 mit NVIDIA, TRATON und Tesla

Wann erreicht NVIDIA die 1.000er-Marke? Wenn es in dem aktuellen Tempo weiter nach oben geht, könnte es bald so weit sein. Auch der SDAX-Wert TRATON konnte in der vergangenen Woche kräftig zulegen.

Tops

NVIDIA: 1.000er-Marke rückt näher

Auch in dieser Woche konnte der aktuelle Börsenliebling NVIDIA (WKN: 918422) weitere Rekorde verbuchen. Der Kursverlauf wird dabei immer steiler und es stellt sich zunehmend die Frage, wie lange das noch gut geht, bevor es zu einem deutlicheren Rücksetzer kommt. Starke Aufwärtstrends wie dieser haben jedoch die Angewohnheit, länger als erwartet über das Ziel hinauszuschießen. Auch der Blick auf heiß gelaufene und überkaufte Indikatoren oder die hohe Bewertung helfen hier nicht weiter. NVIDIA weist derzeit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von rund 66 und ein Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) von rund 75 auf. Um sich gegen den Trend zu stellen, bedarf es daher eines perfekten Timings, um bei eventuellen Short-Positionen nicht überrollt zu werden. Möglicherweise ergeben sich Short-Signale im Bereich der nun fast erreichten Kursmarke von 1.000 US-Dollar.

TRATON: deutlich über IPO-Preis

Der SDAX-Wert TRATON (WKN: TRAT0N) gehört im bisherigen Jahresverlauf 2024 mit einem Kursplus von mehr als 45 % zu den stärksten Aktien der DAX-Indizes-Familie. In der vergangenen Woche zeigte sich der Wert sehr fest, setzte seine positive Entwicklung mit zunehmender Dynamik fort und erreichte neue Kursrekorde. Für Rückenwind sorgten die veröffentlichten Geschäftszahlen für 2023. Dabei zeigte sich der Vorstand zuversichtlich, trotz eines schwierigeren Branchenumfelds auch 2024 bei Umsatz und Ergebnis zulegen zu können, auch wenn bei Absatz und Umsatz eine Entwicklung zwischen minus 5 % und plus 10 % prognostiziert wird. Im Jahr 2023 hatte der Nutzfahrzeughersteller den Absatz um 11 % und den Umsatz um 16 % gesteigert. Die bereinigte operative Rendite erreichte 8,6 %. Bei dieser Kennzahl liegt die erwartete Bandbreite für das laufende Geschäftsjahr zwischen 8 und 9 %. In der seit Juni 2019 börsennotierten TRATON hat der Automobilkonzern Volkswagen (VW) sein Geschäft mit leichten Nutzfahrzeugen, Lkw und Bussen gebündelt. Zum Portfolio gehören die Marken Scania, MAN, Navistar und Volkswagen Truck & Bus. Volkswagen ist über seine Tochtergesellschaft Volkswagen Finance Luxembourg mit 89,7 % größter Anteilseigner von TRATON. Mit dem jüngsten Kursanstieg ist die Aktie erstmals deutlich über den IPO-Kurs von 27,00 Euro gestiegen.

Hewlett-Packard Enterprise: sehr fest bei anziehendem Volumen

Am Donnerstag der Vorwoche hatte der US-Technologiekonzern Hewlett-Packard Enterprise (HPE) nachbörslich Quartalszahlen vorgelegt, worauf nach einer anfänglich negativen Kursreaktion ein kräftiges Plus folgte. Dieser Anstieg setzte sich in der vergangenen Woche sehr dynamisch fort, ohne dass es neue Unternehmensnachrichten gab. Auffällig an der Kursentwicklung war das überdurchschnittlich hohe Handelsvolumen. Vielleicht ein Indiz für weiter steigende Kurse? Festzuhalten ist aber auch, dass das zwischenzeitlich erreichte Hoch von knapp über 20 US-Dollar zunächst wieder abverkauft wurde. Charttechnisch bleibt es somit spannend. Hewlett-Packard Enterprise hat sich als einer der führenden Anbieter von hybriden IT-Lösungen für Unternehmen positioniert. Die Hardware, Software und Services des Konzerns ermöglichen es Anwendern, ihre traditionellen IT-Systeme zu verwalten und Cloud-basierte Lösungen zu integrieren. Zum Portfolio gehören auch Supercomputer. Der HPE Frontier führt derzeit die Rangliste der schnellsten Supercomputer der Welt an, wobei nur „Rechenmaschinen“ berücksichtigt werden, für die offizielle Daten vorliegen.

Flops

Tesla: weiter im Rückwärtsgang

Die Aktie des amerikanischen Elektroautobauers (WKN: A1CX3T) zeigte in der vergangenen Woche die schlechteste Performance unter den US-Börsenschwergewichten. Aus charttechnischer Sicht wurde damit die kurzfristige Erholung, die sich seit Anfang Februar gebildet hatte, wieder komplett zunichtegemacht. Stärke sieht anders aus. Sollte der Kurs weiter fallen, droht ein erneuter Test der Unterseite des Trendkanals, der sich seit Juli letzten Jahres gebildet hat. Von dort könnte zwar wieder ein Aufwärtsimpuls ausgehen. Sollte die Linie jedoch durchbrochen werden, könnten die Bullen einen weiteren Dämpfer erhalten. Neuigkeiten gab es zu Tesla auch: Hierzulande sorgte ein Brandanschlag einer vermutlich linksextremen Gruppe auf die Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin für Schlagzeilen. Durch den Sabotageakt wurde die Stromversorgung der Gigafactory unterbrochen, sodass die Produktion für längere Zeit zum Erliegen kommt. Nach derzeitigem Stand wird die Fabrik voraussichtlich bis Ende nächster Woche stillstehen. Der Werksleiter spricht von einem Schaden in dreistelliger Millionenhöhe.

Albemarle: Kapitalerhöhung belastet

Der US-Spezialchemiekonzern zählt zu den weltweit führenden Lithiumproduzenten. Seine Aktie (WKN: 890167), die im S&P 500 enthalten ist, zeigt seit geraumer Zeit Schwäche gegenüber dem Gesamtmarkt. Seit dem Allzeithoch im November 2022 bei 334,55 US-Dollar hat sich der Kurs um gut zwei Drittel verbilligt. Aus charttechnischer Sicht gab es zuletzt den Versuch einer Bodenbildung im Bereich von rund 107 US-Dollar. Davon konnte sich der Kurs in der Vorwoche deutlicher absetzen. In der vergangenen Woche kam es jedoch erneut zu einem kräftigen Rücksetzer. Das Unternehmen hatte eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1,75 bis 2 Mrd. US-Dollar angekündigt, um seine Investitionen in einem Umfeld sinkender Lithiumpreise zu finanzieren. Dazu werden sogenannte Depositary Shares ausgegeben. Dies führt zunächst nicht zu einer Verwässerung des Aktienkapitals, sondern erst im März 2027. An der Börse kam die Nachricht dennoch nicht gut an, wie die negative Kursreaktion zeigt. Dabei dürfte auch das derzeit ungünstige Geschäftsumfeld eine Rolle spielen. Die Lithiumpreise sind in den letzten 12 Monaten um rund 70 % gefallen, was die Finanzierung neuer Projekte erschwert, wie die nun erfolgte Kapitalaufnahme einmal mehr verdeutlicht.

HUGO BOSS: langsameres Wachstum

Die Konsumflaute ist seit geraumer Zeit ein Belastungsfaktor für den Kurs des MDAX-Wertes HUGO BOSS (WKN: A1PHFF). Die zuletzt erkennbaren Stabilisierungstendenzen verpufften in der vergangenen Woche wieder. Die Aktie gehörte zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt. Der Modehändler hatte seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt und einen Ausblick gegeben, der offenbar nicht überzeugen konnte. Vor allem wegen der Konsumflaute in Europa sowie geopolitischer Spannungen rechnet der Vorstand bis 2025 mit einem langsameren Wachstum. Aus charttechnischer Sicht rutschte der Kurs zunächst unter die Tiefs von Anfang Februar dieses Jahres bei 56,34 Euro und von Oktober 2023 bei 54,32 Euro, konnte sich dann aber wieder etwas erholen und über dem Oktobertief halten.

Ähnliche Artikel