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Kalenderwoche 9 mit Constellation Energy, KION Group und Aixtron

Der Kurs des US-Versorgers Constellation Energy stand in dieser Woche erneut unter Strom und markierte neue Rekordstände. Rückenwind gab es auch für den deutschen Gabelstaplerhersteller KION, während Aixtron absackte.

+++ Tops +++

Constellation Energy schießt durch die Decke

Während der Versorgersektor insgesamt, der 2023 der schwächste US-Sektor war, auch 2024 bislang hinter der positiven Performance des US-Aktienmarktes zurückbleibt, gibt es auch positive Ausreißer. Hervorzuheben ist hier die Kurssteigerung von Constellation Energy (WKN: A3DCXB). Die Aktie war in der vergangenen Woche mit einem Plus von mehr als 25 % Spitzenreiter im S&P 500 und setzte damit die Rekordjagd der vergangenen Monate fort. Für Rückenwind sorgten die jüngst vorgelegten Zahlen für das Schlussquartal und das Gesamtjahr 2023 sowie der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2024. Das Unternehmen sieht sich als größter kohlenstofffreier Energieerzeuger in den USA. Es versorgt rund 20 Millionen Haushalte mit Strom, der in Kernkraftwerken oder mithilfe von Wind-, Solar-, Wasserkraft und Erdgas erzeugt wird. Das Unternehmen hat erklärt, dass es ein langfristiges Basiswachstum des Gewinns je Aktie von mindestens 10 % pro Jahr bis zum Ende des Jahrzehnts anstrebt, wobei es von der Steuergutschrift für die Stromerzeugung aus Kernenergie im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) profitiert.

KION Group: Altlasten bald aus den Büchern?

KION ist Spezialist für die sogenannte Intralogistik. Das Unternehmen zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Flurförderzeugen wie Gabelstaplern sowie Lager- und Automatisierungstechnik. In der vergangenen Woche gehörte die MDAX-Aktie (WKN: KGX888) zu den größten Gewinnern in der DAX-Indizes-Familie. Der in der vergangenen Woche anlässlich der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2023 vorgelegte Ausblick scheint Kaufargumente geliefert zu haben. Das Unternehmen rechnet für 2024 mit einer starken Nachfrage nach Gabelstaplern und anderen Flurförderzeugen, während das Geschäft mit Automatisierungssystemen (Supply Chain Solutions) schwierig bleiben dürfte. In diesem Segment läuft es seit gut zwei Jahren holprig, weil zahlreiche Projekte zeitlich und finanziell aus dem Ruder gelaufen sind, was auch auf interne Probleme in den Abläufen zurückzuführen ist. Der Vorstand zeigte sich aber zuversichtlich, die problematischen Altlasten im Automationsgeschäft bis Ende des Jahres weitgehend aus den Büchern zu haben. Dies scheint bei den Anlegern die Zuversicht zu nähren, dass KION auf dem Weg ist, seine mittelfristigen Ziele zu erreichen. Aus charttechnischer Sicht setzte die Aktie mit dem jüngsten Kursanstieg den Aufwärtstrend fort, der sich seit dem Korrekturtief im Oktober 2023 gebildet hat.

AutoZone: Neue Rekorde

Der Sektor der zyklischen Konsumgüter (Nicht-Basiskonsumgüter) zeigt seit geraumer Zeit relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt und war auch in der vergangenen Woche Performance-Spitzenreiter am US-Aktienmarkt. Ein Beispiel ist die Aktie von AutoZone (WKN: 881531), die ihren übergeordneten Aufwärtstrend mit neuen Höchstständen fortsetzte. Vorausgegangen waren dem jüngsten Kursschub die am Dienstag veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2023/24. AutoZone ist der führende Autoteilehändler in den USA und auch in Mexiko und Brasilien aktiv. In derzeit 7.191 Filialen (davon 6.332 im Heimatmarkt) sowie über das Internet vertreibt das Unternehmen Ersatz- und Verschleißteile, Verbrauchsmaterialien sowie Tuning-, Verschönerungs- und Pflegeprodukte an private und gewerbliche Kunden.

+++ Flops +++

Aixtron mit Kurseinbruch nach ams-Osram-Schock

Der im MDAX und TecDAX gelistete Spezialmaschinenbauer Aixtron ist auf Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie spezialisiert. Mit diesen Anlagen werden Bauelemente aus Halbleitermaterialien hergestellt, die für elektronische und optoelektronische Anwendungen (z. B. LED, Lichttechnik) benötigt werden. Die Aktie (WKN: A0WMPJ) verzeichnete in der vergangenen Woche einen deutlichen Kursrückgang. Sie reagierte damit auf die Vorlage der Geschäftszahlen und einen offenbar wenig überzeugenden Ausblick für das laufende Jahr 2024. Das Unternehmen rechnet demnach mit einem deutlich langsameren Wachstum. Nach einem Umsatzplus von 36 % auf 629,9 Mio. Euro im Jahr 2023 werden für das laufende Jahr 630 bis 720 Mio. Euro angepeilt. Das wäre bestenfalls ein Plus von rund 14 %. Für Gegenwind sorgt die aktuelle Schwäche des Elektroautomarktes. Verstärkt wurden die Sorgen durch die jüngsten Nachrichten des LED-Spezialisten ams Osram (WKN: A118Z8), der aufgrund einer unerwarteten Auftragsstornierung bei einem Großprojekt im Bereich microLED seine Mittelfristziele reduzierte und zudem ankündigte, seine microLED-Strategie überarbeiten zu wollen. Aixtron arbeitet bereits seit längerem mit ams Osram zusammen und liefert Anlagen an das österreichische Unternehmen, das nach eigenen Angaben die Nummer zwei im weltweiten LED-Markt ist. Die jüngste Nachricht von ams Osram sorgt nun für Unsicherheit, weil die hohen Markterwartungen von Aixtron für 2025 und die Folgejahre auch auf dem zunehmenden Einsatz von microLEDs als Displaytechnologie der Zukunft basieren.

Xcel Energy: Schuld am Waldbrand?

Die Aktie des Strom- und Gasversorgers (WKN: 855009) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten im S&P 500 und im NASDAQ-100. Damit setzte sie ihre seit dem Allzeithoch im September 2022 anhaltende Schwäche fort und markierte ein neues Verlaufstief. Grund für den jüngsten Kursrückgang waren Meldungen über Waldbrände in Texas (Smokehouse Creek Fire), die im oder nahe dem Versorgungsgebiet der Tochtergesellschaft Southwestern Public Service (SPS) ausgebrochen waren. In diesem Zusammenhang teilte eine Anwaltskanzlei dem Unternehmen im Namen verschiedener Sachversicherer, deren Versicherungsnehmer angeblich vom Smokehouse Creek Fire betroffen waren, mit, dass der Versorger für die Schäden verantwortlich sein könnte. Es wird spekuliert, dass ein umgestürzter Strommast das Feuer ausgelöst hat.

Sapporo Holdings: Doppeltop?

Auch wenn der japanische Leitindex Nikkei 225 in der vergangenen Woche weiter zulegen konnte und damit nach dem in der Vorwoche eingestellten Rekord von Dezember 1989 weitere neue Höchststände markierte, gab es auch Verlierer unter den Indexwerten. Zu den schwächsten gehörte die Aktie des Bierbrauers Sapporo Holdings (WKN: 851177). Nachrichten vom Unternehmen gab es keine. Charttechnisch sieht es zumindest kurzfristig nach einer Topbildung aus. So sprang der Kurs nach Vorlage der Geschäftszahlen für das Jahr 2023 am 14. Februar zunächst über das markante Zwischenhoch von Anfang Januar dieses Jahres, um dann sofort wieder in die Gegenrichtung zu tendieren. Dabei wurde jüngst das Zwischentief vom 13. Februar unterschritten, sodass sich ein Doppeltop gebildet haben könnte. Das aus dieser Formation abgeleitete Kursziel liegt im Bereich von ca. 5.800 Yen und wäre ein möglicher nächster Anlaufpunkt bei einer Fortsetzung der Korrektur.

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