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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Denkzeit Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE knapp ein Drittel gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Dies zeigt, dass wir mit unserem Produkt- und Lösungsportfolio rund um die Themen Big Data und Social Business die richtigen Marktthemen adressieren. BÖRSE am Sonntag: Lässt sich die Wachstumsrate des ersten Quartals auf die Folgequartale fortschreiben oder wäre das zu sportlich gedacht? Bernhard Oberschmidt: Das erste Halbjahr eines Jahres ist tendentiell eher schwächer im Vergleich zu den beiden folgenden Quartalen. Insofern wird der wesentlich größere Umsatz- und Gewinnanteil im dritten und insbesondere vierten Quartal erwirtschaftet. Dennoch zeigt das erste Quartal den generellen Trend an. Wir gehen mit der aktuellen Guidance für das Gesamtjahr von einem Umsatzwachstum zwischen neun Prozent und 15 Prozent und einer Steigerung des bereinigten EBIT zwischen zehn Prozent und 30 Prozent aus. BÖRSE am Sonntag: Innerhalb der USU-Gruppe nimmt die Bedeutung von Software-as-a- Service(SaaS)-Lösungen stetig zu. Haben sich Ihre Erwartungen in diesem Bereich bisher erfüllt? Ist das klassische Lizenzgeschäft ein Auslaufmodell? Bernhard Oberschmidt: Ja und nein. Das SaaS-Geschäft wächst stetig, was sich bei USU in der überdurchschnittlichen Steigerung der Wartungserlöse niederschlägt. Ein Teil der Kunden möchte unsere Lösungen als Komplettservice kaufen und sich ausschließlich um das eigene Kerngeschäft kümmern. Der Großteil der Unternehmen kauft jedoch nach wie vor die Softwarelizenz „on premise“, implementiert diese in ihre bestehende IT-Umgebung und betreibt sie dann selbst. Das ist in der Regel attraktiver für die Unternehmen, da eine On-Premise-Installation in etwa nach drei Jahren den Break-even im Vergleich zum SaaS-Modell erreicht und dann für den Kunden deutlich günstiger ist. Wir bieten letztlich beide Modelle parallel an und der Kunde kann sich für seine präferierte Lösung frei entscheiden. BÖRSE am Sonntag: Sie planen einen Ergebnisabführungsvertrag mit Ihrer 100-Prozent-Tochter B.I.G. Social Media GmbH. Welchen Hintergrund hat diese Maßnahme? Bernhard Oberschmidt: Die USU Software AG verfügt über steuerliche Verlustvorträge aus der Vergangenheit in zweistelliger Millionenhöhe. Diese steuerlichen Verlustvorträge sind in Deutschland zeitlich unbegrenzt vortragsfähig und können jährlich mit dem zu versteuernden Einkommen verrechnet werden. Daher ist es für die Gesellschaft steuerlich vorteilhaft, mit der BIG einen Ergebnisabführungsvertrag abzuschließen, gemäß dem die B.I.G. ihr Ergebnis an die USU Software AG abführt. So sinkt letztlich die Steuerbelastung des Gesamtkonzerns. Der hieraus erzielte Ertrag kann zusätzlich für zukünftige Investitionen oder Akquisitionen genutzt werden. BÖRSE am Sonntag: Zum Ende des ersten Quartals hatte USU über 25 Millionen Euro an freier Liquidität zur Verfügung. Wie viel davon steht Ihnen für Akquisitionen zur Verfügung? In welcher Umsatzgrößenordnung könnten Sie sich Zukäufe vorstellen? Bernhard Oberschmidt: Unsere zentralen Wachstumstreiber sind Innovationen, Globalisierung und Akquisitionen. Prinzipiell steht die gesamte Liquidität für Investitionen in den Ausbau des Produktportfolios und die internationale Marktverbreiterung sowie für Akquisitionen zur Verfügung. Das Hauptaugenmerk liegt dabei jedoch auf zukünftigen Unternehmenszukäufen, da USU die jährlichen Investitionen in der Regel aus dem Cash-Flow heraus finanzieren kann. Natürlich ist es für USU wichtig, als Vertragspartner mit Großkonzernen eine solide finanzielle Ausstattung vorweisen zu können und derart eine langfristige Investitionssicherheit für die Kunden zu gewährleisten. Aufgrund der hohen Cash-Generierung ist jedoch kein großes Liquiditätspolster vonnöten. Wir streben einen Zukauf in den kommenden Jahren an, zumal etwa zehn bis 15 Millionen Euro Umsatz des Mittelfristzieles 2017, das das Überschreiten der 100-Millionen-Euro-Umsatzmarke vorsieht, anorganisch geplant sind. Eine Akquisition in dieser Größenordnung ist mit der bestehenden Liquidität gut finanzierbar. BÖRSE am Sonntag: Herr Oberschmidt, vielen Dank für das Interview. 17 BÖRSE am Sonntag · 21/1 5 Interview


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