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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Kolumne Eine Investition in das moderne Leben Von Dr. Ulrich Stephan Für ein Glas frisches Trinkwasser reicht ein Griff zum Wasserhahn. Zur Arbeit geht es mit Bus, Bahn oder Auto über gut ausgebaute Verkehrswege. Und sollen elektrische Geräte mit Strom versorgt werden, ist die nächste Steckdose nicht weit. Ebenso verhält es sich mit dem mobilen Telefonieren und Surfen im Internet. In Deutschland gibt es kaum noch Regionen, wo der Empfangsbalken auf dem Smartphone leer bleibt. Das alles ist für viele von uns mittlerweile selbstverständlich. Fast niemand denkt bei solch alltäglichen Tätigkeiten noch daran, welch komplexe und umfangreiche Infrastrukturen dahinterstehen. Dabei ist auch in entwickelten Ländern wie Deutschland ein funktionierendes Infrastrukturnetzwerk keine Selbstverständlichkeit. Denn neben dem Neubau von Straßen oder Kommunikationsnetzen gilt es, insbesondere die bereits bestehenden Strukturen zu erhalten – eine Herausforderung, die mit einem immer größer werdenden Investitionsbedarf verbunden ist. Denn in den vergangenen Jahrzehnten sind der Erhalt sowie die Modernisierung von Straßen, Wasserversorgungsnetzen und Co. vielerorts vernachlässigt worden. Das Wasserleitungssystem Londons beispielsweise stammt zum Teil noch aus dem 19. Jahrhundert und ist streckenweise entsprechend marode. In den USA dominieren regional noch immer überirdische Stromleitungen das Straßenbild. Zahlreiche Highways selbst gleichen eher einer Buckelpiste als einer Autobahn. Auch Deutschlands Verkehrswege sind zum Teil alt und in beklagenswertem Zustand: Von den rund 50.000 Brücken und Brückenabschnitten auf deutschen Fernstraßen sind laut Bundesverkehrsministerium rund 2.500 in „mangelhaftem“ oder sogar „ungenügendem“ Zustand; bei 12.000 könnte zeitnah dringender Handlungsbedarf entstehen. Laut dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) eine Folge ausgebliebener Investitionen: Zwar seien zwischen 2001 und 2011 rund 360 Millionen Euro jährlich in die Brückensanierung geflossen – notwendig gewesen wäre jedoch knapp das Doppelte. Neben dem Erhalt und der Instandsetzung bestehender Infrastrukturen dürften in Zukunft auch neue Herausforderungen auf die 10 BÖRSE am Sonntag · 17/1 6


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