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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstofe   Lebensart Technologisch besser aufgestellt In der zweiten Phase ging es um die Vollendung des Portfolioumbaus mit Desinvestitionen und Zukäufen. Ziel war es, die Marktposition in allen drei Unternehmensbereichen, nämlich Healthcare, Life Science und Performance Materials, durch Effizienzerhöhung und Wachstumsmaßnahmen zu stärken. „Heute verfügen wir in allen drei Bereichen über die kritische Masse, sind technologisch viel besser aufgestellt und haben deswegen mehr Optionen in der Geschäftsentwicklung“, resümiert Kley. In Zahlen sieht das so aus: Der Umsatz des Gesamtkonzerns hat sich unter Kleys Führung auf 12,8 Milliarden Euro verdoppelt. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 67 Prozent auf etwa 50 000. Gleichzeitig ist das Unternehmen finanziell stärker geworden und hat die durch die großen Akquisitionen Serono, Millipore und AZ Electronic Materials entstandene Verschuldung gut verkraftet. Regional gesehen hat sich der Umsatz in Nordamerika auf 2,7 Milliarden Euro verdreifacht. Mehr als verdoppelt hat sich auch der Umsatz in den für die Zukunft bedeutenden Schwellenländern, nämlich auf sechs Milliarden Euro. Um der Bedeutung dieser Regionen besser gerecht zu werden, ist Merck in diesem Jahr von einer kumulierten Betrachtung zu einer Auflistung nach Ländern übergegangen. „Unser Geschäftsmodell und unsere Produkte passen zur Entwicklung der Emerging Markets, und wir lassen uns durch zeitweise Verwerfungen nicht von unserer grundsätzlichen Strategie abbringen, das gilt auch für China“, sagte Kley. Aus der Pharmasparte wird Healthcare Heute stehen „wir auf drei starken Säulen“, sagte der scheidende Vorsitzende der Geschäftsleitung. Den Wandel des Unternehmens illustriert sehr gut die ehemalige Pharmasparte, die heute Healthcare heißt. Anders als viele Konkurrenten, die sich auf Generika konzentrieren, verkaufte Merck 2007 diese Aktivität und setzte auf eigene Entwicklungen – durchaus mit Erfolg. Der Anteil der biotechnologisch erzeugten Medikamente stieg von zehn Prozent im Jahr 2006 auf 60 Prozent 2015. Was Merck aber fehlt – und das ist eine der wenigen Schattenseiten der Erfolgsgeschichte –, sind neue Blockbuster. Ein zunächst interessantes Krebsmedikament musste Ende vergangenen Jahres nach anfänglich erfolgreichen Tests gestoppt werden. Doch die Wende könnte bevorstehen. Merck hat jedoch mehrere vielversprechende Neuentwicklungen in der Pipeline. Auf eines setzt das Unternehmen besonders große Hoffnungen, nämlich auf das Krebsimmuntherapeutikum Avelumab, das Merck zusammen mit Pfizer entwickelt. Foto: Merck 08 BÖRSE am Sonntag · 17/1 6 Kopf der Woche


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