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BaS Ausgabe_05

von Präsident Jinping für eine bessere Umsetzung von Reformen und zur Einführung neuer Initiativen von geopolitischen Spannungen belastet werden könnten. Wir werden all diese Themen genau verfolgen und das Auftreten von Volatilität dafür nutzen, Aktien mit positiven Wachstumsaussichten auf einem attraktiven Preisniveau zu selektieren. Schließlich kann Unsicherheit auch Chancen hervorbringen. Alter Hahn bleibt, neuer Hahn kommt In den letzten Jahren lag unser Fokus auf Unternehmen, die von dem Strukturwandel der chinesischen Wirtschaft und dem wachsenden Dienstleistungssektor aller Wahrscheinlichkeit nach profitieren dürften. Dieses Jahr stellen wir allerdings ein stärkeres Gleichgewicht zwischen solchen Unternehmen und den traditionelleren, zyklischen Industrie- und Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffunternehmen her, die die chinesische Wirtschaft in den vergangenen Jahren dominierten. Eine Aufstockung der Lagerbestände als Reaktion auf neue Infrastrukturprojekte findet in allen Bereichen, angefangen von Baustoffen bis Schwerlastmaschinen, statt. Wir werden die Entwicklungen genau beobachten, um zu sehen, ob diese Dynamik auch in der zweiten Jahreshälfte fortgesetzt werden kann, wenn die Unternehmen von einer höheren Basis aus agieren und der externe Druck auf den chinesischen Markt seinen Tribut fordert. Insofern die angebotsseitigen Reformen längerfristig erfolgreich sind, besteht durchaus die Chance, dass die langfristigen Wachstumsaussichten für diese Unternehmen deutlich Auftrieb erhalten. Das ist der Grund dafür, weshalb wir den zyklischen Industrie- und Betriebsstoffsektoren nach längerer Zeit nun positiver gegenüberstehen. Darüber hinaus sind wir nach wie vor Fürsprecher der Unternehmen, die von dem steigenden Konsum sowie der Technologieverbesserung und dem Trend der Industrieautomation in China profitieren. Auch die Inflation dürfte sich dieses Jahr erholen, was ein Segen für jene Firmen ist, die über die Preissetzungsmacht verfügen, um davon zu profitieren. Einige Unternehmen des „neuen Chinas“, die ein enormes und nachhaltiges Wachstumsniveau erfordern, dürften hingegen Schwierigkeiten haben, ihre gegenwärtigen Bewertungen in einem volatilen Markt zu rechtfertigen. Dennoch wird ein Ausverkauf am Markt im Jahr des Hahns Chancen mit Blick auf Qualitätsunternehmen eröffnen, auch wenn diese derzeit noch teuer sind. Den Hahnenschrei nicht verpassen Uns bleibt nur abzuwarten, welche Haltung Trump mit Blick auf den Handel einnimmt und ob die angebotsseitigen Reformen von Jinping das Wachstum tatsächlich stabilisieren und die Binnenwirtschaft ankurbeln. Im Laufe der Zeit wird es unweigerlich zu einer erhöhten Volatilität kommen. Ungeachtet dessen konnten wir anhand unseres ausgewogenen Titelselektionsprozesses nach dem Bottomup-Ansatz Chancen im Inland aufspüren, und zwar sowohl in Chinas New Economy als auch den traditionellen, zyklischen Sektoren, die derzeit einen Wandel bei den Ertragserwartungen durchlaufen. Ein solches Gleichgewicht ist unserer Auffassung nach in unsicheren Zeiten wichtig. Da das Bewertungsniveau aktuell angemessen ist, dürften die von uns gehaltenen Unternehmen über das Potential verfügen, mittel- bis langfristig kräftige Erträge zu erwirtschaften. Foto: @ yganko - Fotolia.com 13 BÖRSE am Sonntag · 05/17 Kolumne


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