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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 04

ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS Parität zwischen Euro und US-Dollar – bald oder nie? Gewichtige Argumente sprechen derzeit für einen steigenden US-Dollar. Langfristige Überlegungen ergeben dagegen wenig Spielraum für eine solche Tendenz des Greenback. Mit Euro/US-Dollar-Inlinern lässt sich daran partizipieren, dass zunächst keine Seite signifikant die Oberhand gewinnt. Stefano Angioni Director Cross Asset Distribution bei der Société Générale Kommt sie nun oder kommt sie nicht – die Währungsparität? Auch wenn sich die USWährung zuletzt wieder etwas verbilligt hat, beschäftigt den Devisenmarkt derzeit kaum etwas mehr als die Frage, ob beziehungsweise wann der Euro erstmals wieder seit Ende 2002 für exakt einen Dollar zu haben sein wird. Dabei liegen die Argumente für ein Erreichen der Schwelle klar auf der Hand. So stützen Donald Trumps Pläne die amerikanische Wirtschaft, die sich ohnehin schon recht robust zeigt. Die Konjunktur in der Eurozone hatte sich zuletzt zwar erholt, allerdings dürfte die Stimmung aufgrund politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten noch eingetrübt bleiben. Last but not least dürfte sich auch der ohnehin schon gegebene Zinsspread zwischen den USA und der Euro-Zone weiter ausdehnen. Während Draghi an seiner ultralockeren Geldpolitik bis auf weiteres festhalten wird, sind nach der jüngsten Anhebung der US-Leitzinsen um einen viertel Prozentpunkt im laufenden Jahr noch weitere Zinsschritte der Fed wahrscheinlich. Greifen die genannten Argumente, könnte die Entscheidung bezüglich der psychologisch wichtigen Marke bereits in den kommenden Wochen fallen, beispielsweise im Umfeld der französischen Präsidentschaftswahlen am 23. April beziehungsweise der wohl unumgänglichen Stichwahl am 7. Mai. Für chancenorientierte Anleger mit positiver Sicht auf den Dollar bietet sich damit der Kauf klassischer EUR/US-Dollar-Puts mit kurzer Restlaufzeit an. Beispielsweise könnten Papiere mit einem Basispreis von 1,04 US-Dollar und einer Fälligkeit Mitte Juni (WKN SE4U49) interessant sein. Notieren die beiden Währungen bei Fälligkeit tatsächlich pari, entstünde ein entsprechender Gewinn. Sollten die genannten Aspekte jedoch wirkungslos verpuffen und der europäischen Gemeinschaftswährung politische Verwerfungen erspart bleiben, dürfte sich der Blick wieder verstärkt auf langfristige Faktoren richten. So wird sich das Handelsbilanzdefizit der USA gegenüber Europa wohl keineswegs so schnell verringern, wie es Trump seinen Anhängern Glauben zu machen versucht. Foto: © dibrova / shutterstco.com BÖRSE am Sonntag · 13/17 Kolumne 40


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