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Aktives Nachmachen lohnt sich

Die wenigsten aktiven Fondsmanager schlagen den Markt. „Das ist der Grund, weshalb ETFs einen solchen Siegeszug hinlegen konnten“, sagt Maik Komoss, Prokurist der Vates Invest GmbH und Portfoliomanager des Vates Aktien Offensiv Fonds. „Aber es gibt sie, die erfolgreichen aktiven Manager.“ Per SEC lassen sie sich finden – und ihre Strategien nachahmen.

(Foto: solarseven / Shutterstock)

Die wenigsten aktiven Fondsmanager schlagen den Markt. „Das ist der Grund, weshalb ETFs einen solchen Siegeszug hinlegen konnten“, sagt Maik Komoss, Prokurist der Vates Invest GmbH und Portfoliomanager des Vates Aktien Offensiv Fonds. „Aber es gibt sie, die erfolgreichen aktiven Manager.“ Per SEC lassen sie sich finden – und ihre Strategien nachahmen.

Die Zahl der aktiv gemanagten Fonds, bei denen ihre Manager versuchen, besser abzuschneiden als der Aktienindex, ist groß. „Das ist ihr wichtigster Job“, sagt Komoss. „Nur wenn sie am Ende den Aktienindex schlagen, haben sie ihre Managementfee verdient.“ Denn das wäre etwas, das ein passiver Fonds, ein ETF, nicht kann. Doch die meisten Anleger haben die Erfahrung gemacht, dass die wenigsten aktiven Fondmanager es schaffen, die Indizes zu schlagen. „Deswegen wenden sich viele Anleger frustriert von aktiven Stockpickern ab“, so Komoss. „Wozu soll ich einen teuren, aktiv gemanagten Fonds kaufen, wenn ich am Ende nach Kosten weniger Rendite habe als mit einem billigen ETF?“

Daher ist dies ein entscheidender Grund, warum die ETF-Industrie in den letzten Jahrzehnten so boomt. Doch die aktiven Fonds waren zuerst da – und erst dann kamen die ETFs. „Die ETFs sind also nicht deswegen so groß geworden, weil Anleger grundsätzlich Indizes kaufen wollen, sondern weil sie frustriert sind von der Nichtleistung der allermeisten aktiv gemanagten Fonds“, sagt Komoss. „Und kaum ein Anleger ist in der Lage, erfolgreiche, aktive Manager zu finden.“ Denn es gibt sie, auch wenn es nur wenige sind.

Doch hier bietet die Regulierung der Finanzmärkte gute Einblicke. „In den USA müssen alle aktiven Fondsmanager einmal im Quartal ihre kompletten Positionen in eine Datenbank der SEC einspeisen, also ihre Ideen offenlegen“, so Komoss. „Das gilt auch für Fonds, die für Investitionen von Neukundengeldern oder gar kleineren Investoren gar nicht mehr zugänglich sind. Gerade das sind ja meistens die Perlen der aktiven Fondsmanager.“ Auf Basis dieser Datenbank ist es möglich, systematisch die Fondsmanager zu finden, die zu der kleinen Minderheit gehören, die tatsächlich nachhaltig Alpha machen.

Selbst wenn diese Fonds häufig gar nicht mehr investierbar sind, so sind doch die Aktien investierbar, die man aus der Datenbank herauslesen kann. „Es ist also sinnvoll, sich darauf zu konzentrieren, die besten Fondsmanager in der Datenbank zu finden und ihre Ideen übereinanderzulegen, statt selbst mehr oder weniger willkürlich Research zu betreiben und es selbst mit Stockpicking zu versuchen“, so Komoss. Wer die Aktienideen nachkauft, sich quasi mit den Erfolgreichen an einen Tisch setzt und ihnen zuhört, nimmt am Erfolg teil. „Ein so zusammengestelltes Portfolio hat viel realistischere Chancen, den Aktienmarkt zu schlagen“, sagt Komoss. „Handelt es sich doch um die besten Ideen der nachweislich besten Stockpicker.“ Diese Idee der kollektiven Investmentmanagerintelligenz ist der optimale Ansatz, um eine realistische Chance auf Outperformance gegenüber Aktienindizes zu haben. „Und die beste Antwort für alle, die sich bisher von der aktiven Fondsmanagerindustrie zugunsten von ETFs abgewendet haben.“