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Gewinne mit dem digitalen Gold

Ohne Chips geht nix — Mikrochips halten die gesamte digitale Welt vom Handy über Computer bis hin zu Fernsehern, Autos und medizinischem Equipment am Laufen. Seit Beginn der Corona-Krise macht sich jedoch ein deutlicher Mangel der Bauteile bemerkbar. Wie Anleger davon profitieren könen

(Bild: Shutterstock)

Ohne Chips geht nix — Mikrochips halten die gesamte digitale Welt vom Handy über Computer bis hin zu Fernsehern, Autos und medizinischem Equipment am Laufen. Seit Beginn der Corona-Krise macht sich jedoch ein deutlicher Mangel der Bauteile bemerkbar. Wie Anleger davon profitieren können

Laut Goldman Sachs sind mindestens 169 Branchen betroffen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Eine Rolle dabei spielen u. a. Rohstoffengpässe, der Digitalisierungsschub während der Pandemie und Lockdowns in asiatischen Produktionsstätten. Für die Chip-Hersteller bedeutet die hohe Nachfrage volle Auftragsbücher. Anleger können über den VanEck Vectors Semiconductor UCITS ETF (WKN: A2QC5J) von der Performance wichtiger Hersteller von Halbleitern, den Hauptbestandteilen der Mikrochips, profitieren.

Wege aus dem Mangel

Für das aktuelle Jahr sehen Branchen-Experten eine leichte Entspannung am Markt, allerdings gehen sie davon aus, dass Mikrochips noch jahrelang Mangelware bleiben. Die Corona-Krise hat negative Auswirkungen der Globalisierung durch Abhängigkeit von ausländischen Lieferketten deutlich gemacht. Die starke Abhängigkeit von den dominierenden Anbietern aus Asien, wo rund 78 Prozent der Mikrochips produziert werden, bereitet europäischen und amerikanischen Politikern Kopfzerbrechen. Die EU will nun Nägel mit Köpfen machen. EU-Binnenmarktkommissar und Ex-France Télécom-Chef Thierry Breton hat in Brüssel bereits den „Chips Act“ vorgestellt. Bis 2030 soll sich der Anteil der Halbleiter-Produktion in der EU an der weltweiten Chip-Herstellung auf 20 Prozent verdoppeln. Dafür will die EU 45 Milliarden Euro in die Hand nehmen. Kritiker sehen darin eine Abkehr von marktwirtschaftlichen Prinzipien. Das Ziel ist jedenfalls klar im Blick: Europäische Unternehmen sollen in dem Wachstumsmarkt künftig eine größere Rolle spielen. Laut der Experten der Deutschen Bank lag das Umsatzvolumen der Halbleiterbranche 2019 bei 412 Milliarden US-Dollar, 2024 könnte es auf 532 Milliarden US-Dollar steigen.

Halbleiteraktien mit US-Listing

Der VanEck-ETF bildet die Wertentwicklung des MVIS US Listed Semiconductor 10% Capped Index ab. In der Benchmark sind die 24 nach Marktkapitalisierung größten und liquidesten Halbleiterunternehmen mit Listing in den USA versammelt, d. h. sie müssen nicht in den USA beheimatet sein. Weitere Voraussetzung ist, dass mindestens 50 Prozent des Umsatzes mit Halbleitern erwirtschaftet werden. Die Mindest-Marktkapitalisierung der Konzerne, die in den Index aufgenommen werden, liegt bei 150 Millionen US-Dollar. Zu den Top-Holdings des Index und damit des ETF zählen Taiwan Semiconductor, Nvidia und die ASML Holding. Die drei Unternehmen machen 29,6 Prozent der Benchmark aus. Eine besondere Bedeutung kommt der niederländischen ASML Holding zu, die Maschinen für die Chip-Produktion, die zunehmend zum Politikum wird, herstellt. So gab es unter Trump aufgrund des Handelskrieges der USA mit China Druck auf die niederländische Regierung, damit ASML seine leitungsfähigste Maschine zur Chip-Produktion nicht an China liefert.

Attraktive Performance

Die Wertentwicklung des ETF, der im Dezember 2020 aufgelegt wurde, spiegelt die guten Perspektiven der Halbleiter-Branche wider. Auf Jahressicht liegt die Wertentwicklung trotz der aktuell volatilen Aktienmärkte bei immer noch 14,4 Prozent, und damit höher als in der Vergleichsgruppe der Technologie-Fonds/ETFs. Der ETF ist nicht währungsgesichert. Da die Halbleiter-Benchmark in US-Dollar berechnet wird, fließt auch die Entwicklung des Euro zum US-Dollar in die Performance ein. Die Ausschüttungen der Unternehmen werden reinvestiert und erhöhen den Wert des Index.

Christian Bayer