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Jetzt
bei Silber
einsteigen?
Mit Silber ist seit einiger Zeit auf der Long-Seite keine
Performance zu machen. Der Trend ist klar abwärtsgerichtet.
Es gibt jedoch Fakten, die die Silberbullen
aufhorchen lassen. Sie sind zwar kein direktes Einstiegssignal,
das Edelmetall gehört jedoch auf die
Beobachtungsliste.
Der Blick auf den langfristigen Silberchart gleicht einem Trauerspiel.
Seit dem Rekordhoch von April 2011 bei 49,83 US-Dollar je
Feinunze ist die Tendenz im übergeordneten Bild abwärtsgerichtet.
Zwar gab es innerhalb dieser Bewegung einen dynamischen
Aufwärtsimpuls Anfang 2016, er erwies sich jedoch lediglich als
Gegenbewegung im Abwärtstrend. Dieser ist nach wie vor intakt
und hat sich dabei zuletzt wieder beschleunigt. Aus charttechnischer
Sicht wurde dabei das Zwischentief von Juli 2017 verletzt,
wodurch das Mehrjahrestief von Dezember 2015 bei 13,61 USDollar
wieder in den Fokus rückt. Findet der Silberpreis vielleicht
spätestens in dieser Region einen vorläufigen Boden?
BÖRSE 39 am Sonntag · III | 2018
Rohstoffe
Silber in US-Dollar Stand: 14.9.2018
Ein Blick auf die sogenannten COT-Daten könnte einen Anhaltspunkt
liefern. Die COT-Daten stellen die gesamten offenen Handelspositionen
dar, die an den US-amerikanischen Future- und
Optionenmärkten zu bestimmten Stichtagen vorhanden waren.
Aus diesen Daten können wichtige Informationen gewonnen werden,
beispielsweise welche Händlergruppen wie positioniert sind.
Die kommerziellen Marktteilnehmer (Commercials) sind dabei
besonders beachtenswert. Dabei handelt es sich um Produzenten
und Verarbeiter, die den Terminmarkt dazu nutzen, sich gegenüber
steigenden oder fallenden Preisen abzusichern. Charakteristisch
für die Commercials ist, dass sie in der Regel über ein
großes internes Marktwissen verfügen und antizyklisch agieren.
In einigen Handelsansätzen wird deshalb der Entwicklung der
offenen Positionen bei den Commercials ein großer Stellenwert
beigemessen. Vor allem wenn Extremwerte oder ungewöhnliche
Niveaus erreicht werden.
Und ein solches ungewöhnliches Niveau zeigte sich zuletzt: Erstmals
in der Historie haben die Commercials eine Netto-Long-Position
aufgebaut. Sie haben somit mehr offene Long- als Short-Kontrakte.
Entsprechend horchen die Silberbullen auf. Die COT-Daten, auch
wenn sie durchaus bullisch zu bewerten sind, liefern jedoch keine
klaren Handelssignale. Die Crux ist, dass die COT-Daten über
längere Zeiträume bullisch oder bärisch sein können, ohne dass die
Preise folgen – und damit lediglich als Basis für eine Handelsentscheidung
dienen können. Entscheidend für einen Trade bleibt, was
der Kurs macht. Und bezogen auf den Silberpreis gibt es aus charttechnischer
Sicht noch keinen Handlungsbedarf. Immerhin könnten
die aktuellen COT-Daten jedoch darauf hindeuten, dass das
weitere Abwärtspotenzial erst immer begrenzt ist. Silber ist damit
ein Kandidat für die Beobachtungsliste, der hinsichtlich charttechnischer
Kaufsignale im Blick behalten werden sollte. Ein kurzfristiges
Long-Signal könnte beispielsweise sein, wenn es dem Silberpreis
gelingt, seinen 20-Tage-EMA zu überschreiten.
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