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Zucker: Boden wegen El Niño?

Der Zuckerpreis ist seit einigen Jahren auf Talfahrt. In der Vorwoche wurde dabei das Tief von März dieses Jahres unterschritten und damit ein neues Mehrjahrestief markiert. Jüngst gab es nun eine Gegenbewegung. Bahnt sich damit vielleicht eine Bodenbildung an? Eventuell verstärkt durch das Wetterphänomen El Niño?

BÖRSE am Sonntag

Der Zuckerpreis ist seit einigen Jahren auf Talfahrt. In der Vorwoche wurde dabei das Tief von März dieses Jahres unterschritten und damit ein neues Mehrjahrestief markiert. Jüngst gab es nun eine Gegenbewegung. Bahnt sich damit vielleicht eine Bodenbildung an? Eventuell verstärkt durch das Wetterphänomen El Niño?

Üppige Ernten und hohe Lagerbestände führten in den vergangenen Jahren zu einem mehr als ausreichenden weltweiten Zuckerangebot. Das drückte auch die Preise an der Terminbörse ICE. Eine wichtige Quelle des süßen Rohstoffs ist Zuckerrohr, das vor allem in Brasilien und Indien, den beiden größten weltweiten Produzenten, angebaut wird. Für seine Entwicklung braucht die aus den Familien der Süßgräser stammende Pflanze sehr viel Wasser. Und diesbezüglich mehren sich in Indien derzeit die Sorgen. Nach Jahren der Abstinenz zeigt sich derzeit wieder das Wetterphänomen El Niño.

Je nach Stärke seiner Ausprägung, kann es in Südostasien dazu führen, dass es zu wenig regnet und infolgedessen Dürren drohen. In Indien wurde wegen El Niño jüngst die Prognose ausgegeben, wonach die Niederschlagsmenge in der Regenzeit von Juni bis September bei nur etwa 88 Prozent des langjährigen Durchschnitts liegen könnte. Bei Werten von unter 90 Prozent wird mit einer Dürre gerechnet. Die aktuellen Erwartungen sind zwar mit einigen Unsicherheiten behaftet, dennoch weckt die Eventualität zu geringer Niederschläge böse Erinnerungen an das Jahr 2009, als es eine schlimme Dürre gab.

Sollten sich die Befürchtungen erhärten, dürfte dies nicht ohne Auswirkungen für den Zuckerpreis bleiben. Es besteht die Möglichkeit, dass es zu einer Bodenbildung kommt und sie vielleicht sogar ein größerer Aufwärtsimpuls bildet. Vielleicht schafft Zucker sogar eine nachhaltige Trendwende. Jüngst gab es bereits ein kleines Lebenszeichen. Nachdem der Kurs in der Vorwoche ein neues Mehrjahrestief markiert hatte, folgte eine schnelle Gegenbewegung. Es ist aber zu früh, um von einer nachhaltigen Bodenbildung zu sprechen. Dennoch könnten Anleger die weitere Entwicklung beobachten. Vielleicht gibt es bald eine süße Long-Gelegenheit.

Derivate auf Zucker (Basiswerte: Sugar-No.-11-Futures (ICE))

Typ

WKN

Basispreis/Knock-out

Laufzeit

Hebel

Indexzertifikat

RCB8WZ

-

open end

-

Hebel-Zert. (long)

CM5WQG

9,20/9,40 US-Cent

open end

4,10

Hebel-Zert. (short)

CR30BA

14,90/14,50 US-Cent

open end

4,30