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Oliver Bäte bei Allianz: Alte Schule

Der Weg des neuen Allianz-Chefs führt zwar vom Rhein über den Hudson an die Isar, aber er ist durchaus als gradlinig zu bezeichnen. 1965 wurde Oliver Bäte in Bensberg geboren, nach dem Abitur folgte eine Ausbildung bei der Westdeutschen Landesbank – einem Bankhaus, das bekanntermaßen bis zu seiner Auflösung mit allen Währungen der Hochfinanz umzugehen wusste.

BÖRSE am Sonntag

Der Weg des neuen Allianz-Chefs führt zwar vom Rhein über den Hudson an die Isar, aber er ist durchaus als gradlinig zu bezeichnen. 1965 wurde Oliver Bäte in Bensberg geboren, nach dem Abitur folgte eine Ausbildung bei der Westdeutschen Landesbank – einem Bankhaus, das bekanntermaßen bis zu seiner Auflösung mit allen Währungen der Hochfinanz umzugehen wusste.

Die Universität Köln, an der auch Alfred Herrhausen studiert hatte, examinierte Bäte zum Betriebswirt, der Titel des MBA, den er 1993 an der Leonard Stern School of Business in New York erlangte, schloss sich an.
Die erste berufliche Adresse für Oliver Bäte war die Unternehmensberatung McKinsey. Hier spezialisierte er sich bald auf die Beratung von Versicherungen und wurde Leiter der entsprechenden Sparte. Geradezu preußische Disziplin wurde ihm damals schon nachgesagt. Noch während dieser Zeit nahm er sich aber auch die Freiheit, für seine Kinder in Eltern-Teilzeit zu gehen. Im Jahre 2008 folgte der Wechsel zur Alllianz AG – direkt in den Vorstand.

Strenggenommen gilt Oliver Bäte in der Münchner Königinstraße als Quereinsteiger. Zwar arbeitet er schon vergleichsweise lange im Versicherungsgeschäft, und bei der Allianz verantwortete er die Unfall- und Schadenssparte weltweit und später das gesamte Europageschäft. Wer ihn nicht genau kennt, unterschätzt seine Erfahrung. In diesen Tagen hat Bäte seinen 50. Geburtstag gefeiert, doch so recht sieht man ihm sein Alter nicht an. Ob knapp sieben Jahre Vorstandsarbeit bei der Allianz ausgereicht haben, um ihm bei den vielen altgedienten Kräften der mittleren und oberen Führungsebenen den nötige Stallgeruch zu verleihen – Beobachter sind gespannt.

Zum ausgesprochen diskreten, ja, indirekten Stil, der bei der Allianz traditionell gepflegt wird, passt seine direkte und unverblümte Art jedenfalls nicht so recht. Die rheinische Art, preußisch gelebt, war den Münchnern schon immer suspekt. Gelingt es Bäte jedoch, ab seiner Amtsübernahme am 7. Mai an die guten Zahlen anzuknüpfen, die ihm sein Vorgänger Michael Diekmann vorgelegt hat, wird das alle Ressentiments hinwegspülen.