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Amazon und Apple fachen US-Tech-Rally neu an

In beeindruckender Manier erklären die beiden Giganten die Korrektur an der Technologie-Börse Nasdaq für beendet. Kurszuwächse von je fast 12 Prozent in fünf Handelstagen dürfen als Demonstration der Stärke gelten. Im Zuge des Weihnachtsgeschäfts winken nun neue Rekorde.

Amazon und Apple: Auf zu neuen Rekorden? (Foto: Shutterstock)

In beeindruckender Manier erklären die beiden Giganten die Korrektur an der Technologie-Börse Nasdaq für beendet. Kurszuwächse von je fast 12 Prozent in fünf Handelstagen dürfen als Demonstration der Stärke gelten. Im Zuge des Weihnachtsgeschäfts winken nun neue Rekorde.

Die kleine Einstiegschance, die die US-Schwergewichte aus der Technologiebranche noch vor rund zwei Wochen anboten, gehört kurze Zeit später schon wieder der Vergangenheit an. Nach einem verlustreichen September, der vielen Anlegern als Beleg und Quittung dafür galt, dass die Kurse an der US-Tech-Börse Nasdaq im Zuge der Coronakrise zuvor zu rasant gestiegen waren, ziehen die Big Five – Microsoft, Facebook, Alphabet, Amazon und Apple – den Index Mitte Oktober zurück in Richtung Rekordhoch. Allen voran die Aktien von Amazon und Apple schalteten jüngst auf Turbo-Erholung und legten innerhalb von fünf Handelstagen um fast zwölf Prozent zu. Die Aktie der Kalifornier kostete damit zur Wochenmitte knapp 123 US-Dollar, der Amazon-Anteilsschein 3.439 US-Dollar. Die Rekordhochs bei 131 und 3.531 US-Dollar sind zum Greifen nah. Der Nasdaq stand am Dienstag bei 12.070 Punkten und hat sein Allzeithoch von Ende August/Anfang September in Höhe von 12.420 Zählern ebenfalls wieder im Blick.  

Damit scheint es so, als wären US-Tech-Aktien nach einer vierwöchigen Verschnaufpause in den Rallymodus zurückgekehrt. Und das so abrupt, dass wer zögerte, es sogleich verpasste vergünstigt einzusteigen. Zwar dürften die anstehenden US-Wahlen weiter für eine gewisse Unsicherheit und Volatilität sorgen und manch Tech-Aktie in der Folge erneut ins Schlingern geraten, besonders bei Apple und Amazon scheinen die Weichen für einen Ausbruch nach noch weiter oben nun aber gestellt.

Corona wohl zunächst kein Faktor mehr

Dass sich das Coronavirus wieder verstärkt ausbreitet, dürfte jedenfalls zunächst nicht auf die Kurse der beiden Highflyer drücken. Ein zweiter globaler Lockdown wie im Frühjahr gilt als unwahrscheinlich und aus wirtschaftlicher Sicht fast schon als unmöglich. Die weiterhin geltenden Schutzmaßnahmen verschärfen hingegen den Digitalisierungstrend, wovon viele Tech-Aktien nach wie vor profitieren. Ein zweiter Börsencrash scheint ebenso wenig wahrscheinlich, da Notenbanken und Staaten mit ihren Rettungspaketen unmissverständlich klar gemacht haben, dass sie die Wirtschaft stützen – koste es, was es wolle. Da dies jedoch gleichzeitig die Zinsen niedrig hält und Anlegern damit die Rendite-Optionen nimmt,  fließt wohl weiter viel Geld in die Aktienmärkte.

Ein starker Nährboden für starke Aktien. Bei Amazon und Apple kommt – im positiven Sinne erschwerend – das nun anstehende Weihnachtsgeschäft hinzu. Amazon dürften die beiden Prime-Days unter der Woche (Dienstag und Mittwoch) bereits Rekordumsätze beschert haben. Das Marktforschungsunternehmen eMarketer geht davon aus, dass das Event dem Online-Riesen 9,9 Milliarden US-Dollar in die Kassen gespült hat. Apple stellte am Mittwochabend dazu die neuen iPhones vor.

Der Trend spricht für Amazon und Apple

Die wirtschaftliche Erholung in China wie auch ein dank der staatlichen Rettungsprogramme weiter recht robustes Konsumklima in Europa und den USA dürften dafür sorgen, dass Apples wichtigstes Produkt weiter genügend Abnehmer findet. Hinzu kommt: Sowohl Apple als auch Amazon profitieren  davon, dass immer mehr neues Käuferklientel nachkommt, ohne das gleichzeitig ein altes wegbricht. Das liegt in der Natur der Sache – schließlich nutzen mehr unter 20-jährige Apple-Produkte oder kaufen bei Amazon ein, als über 70-Jährige.

Darüber hinaus binden die großen Tech-Konzerne ihre Kunden inzwischen noch stärker an sich, als früher. Wer einmal in das Apple-Universum eingetaucht ist, schwimmt aufgrund der hervorragenden internen Verzahnungen zwischen Geräten und Software so schnell nicht wieder davon. Und wen Amazon einmal als Prime-Kunden gewonnen hat, der kauft auch weiter bei dem Online-Giganten ein und nicht woanders – zahlt er doch schließlich monatlich Gebühren dafür. Das kostenlose Streamingangebot kommt noch obendrauf.

Weihnachtsquartal könnte zur Machtdemonstration werden

Am 22. und 29. Oktober veröffentlichen Amazon und Apple ihre Zahlen zum abgelaufenen dritten Quartal. Möglich, dass es da noch einmal zu einem Rücksetzer kommt. Das Sommerquartal ist immer mal für negative Überraschungen gut. Die Aussichten für das Weihnachtsquartal hingegen sind schon jetzt blendend. Entsprechend raten auch alle befragten Analysten sowohl bei der Apple- als auch bei der Amazon-Aktie zum Kauf.

Wiederkehrende Einnahmen, eine beinahe unheimliche Marktposition, dazu intakte Wachstumsphantasien – Amazon und Apple geben ihren Anlegern so ziemlich alles, was das Investmentherz begehrt. Apple zahlt dazu sogar noch eine Dividende. Das Motto für den Jahresausklang könnte so lauten: Die Rally ist tot – lang lebe die Rally.

OG

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