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Dank Elon Musk: Hedgefonds machen sagenhaften Gewinn durch Twitter-Übernahme

Sie wetteten darauf, dass der Tesla-Chef den Kurznachrichtendienst wird übernehmen müssen – und behielten recht. Wie Carl Icahn, David Einhorn und Daniel Loeb innerhalb kürzester Zeit hunderte Millionen Dollar verdienten.

(Foto: Michael Vi / Shutterstock)

Sie wetteten darauf, dass der Tesla-Chef den Kurznachrichtendienst wird übernehmen müssen– und behielten recht. Wie Carl Ican, David Einhorn und Daniel Loeb innerhalb kürzester Zeit hunderte Millionen Dollar verdienten.

Erst ja, dann nein, auf einmal ja und plötzlich doch wieder nein. Elon Musks Twitter-Übernahme wurde Monat um Monat mehr zum Kuriosum. Am Ende übernahm er den Kurznachrichtendienst für die ursprünglich vereinbarten 44 Milliarden US-Dollar, allen voran, um einen teuren Rechtsstreit zu vermeiden, der womöglich dasselbe Ergebnis zur Folge gehabt hätte. Musk hatte eine bereits geschlossene Kaufvereinbarung mit Twitter im April für ungültig erklärt. Offiziell aufgrund falscher Angaben des Twitter-Managements zu Fake-Accounts. Inoffiziell wohl eher aufgrund des schwieriger werdenden wirtschaftlichen Umfelds und der Unruhe am Finanzmarkt. Twitter allerdings zog vor Gericht und verwies auf die bereits getroffene Vereinbarung.

Dieses Schauspiel beobachteten, wie jetzt bekannt wurde, einige bekannte Hedgefonds-Gurus sehr genau. Am Ende waren sie sich offenbar sicher, dass der Deal zustande kommen würde und Musk Twitter würde übernehmen müssen. Aus den jüngsten Filings der SEC geht hervor, dass Carl Icahn, David Einhorn, Daniel Loeb und Paul Tudor Jones kurz vor Abschluss des Deals zig Millionen US-Dollar in Twitter investierten.

So besaß Icahn am 30. September mit seinem Fonds 12,5 Millionen Twitter-Aktien im Wert von 549 Millionen US-Dollar. Im Schnitt dürfte Icahn 35 US-Dollar je Aktie gezahlt und insgesamt 440 Millionen Dollar investiert haben. Icahn selbst hatte ausgeplaudert, dass er eine Menge Twitter-Aktien bei einem Kurs von 30 Dollar gekauft hätte. Der von Musk mit Twitter vereinbarte Kaufpreis lag bei 54,20 Dollar. Damit dürfte Icahn innerhalb weniger Monate, Wochen oder sogar Tage 239 Millionen Dollar verdient haben. Das entspricht einer Rendite von über 50 Prozent.

Ganz ähnlich sieht es bei David Einhorn aus. Mit Greenlight Capital kaufte der Star-Manager im August 4,3 Millionen Twitter-Aktien für im Schnitt knapp über 37 Dollar, wie dieser seinen Kunden selbst mitteilte. Angenommen, Einhorn hätte seine komplette Position an Elon Musk verkauft, hätte auch er in kürzester Zeit 72 Millionen Dollar Gewinn gemacht.

Daniel Loeb hatte im September Twitter-Aktien im Wert von 241 Millionen Dollar im Depot. Diese wären bei einem Verkauf 50 Millionen Dollar mehr wert gewesen. Tudor Investment kaufte im vergangenen Quartal ebenfalls Twitter-Aktien nach. Ende September waren es fast eine Million Aktien im Wert von 42 Millionen Dollar. Zum Zeitpunkt der Übernahme waren diese 51 Millionen US-Dollar wert.

Ob Icahn, Loeb und Co am 27. Oktober, als Elon Musk Twitter schließlich kaufte, tatsächlich noch all ihre Twitter-Aktien im Depot hatten und diese auch verkauften, kann nicht belegt werden. Die SEC-Filings zeigen nur die Depot-Veränderungen im dritten Quartal an. Aller Wahrscheinlichkeit nach aber haben die Star-Manager eine Menge Geld mit Musks Verwirrspiel verdient. Während viele Anleger die Aktien im Vorfeld aus dem Depot geworfen hatten, aus Angst die Aktie könnte deutlich zurückfallen, sollte der Deal platzen, waren die Hedgefonds-Gurus offenbar bestens informiert und sich ihrer Sache sicher. Sonst hätten sie wohl kaum so viel Geld investiert.

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