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Porsche-Aktie zündet den Turbo: höchste Zeit einzusteigen?

Eine Pflichtmitteilung der Bank Of America legt nahe: Der Börsengang von Porsche lief nicht so rund wie gedacht. Dennoch schießt der Aktienkurs am Donnerstag erstmals deutlich nach oben. Ein Kauf- oder Verkaufssignal?

(Foto: classic topcar / Shutterstock)

Eine Pflichtmitteilung der Bank Of America legt nahe: Der Börsengang von Porsche lief nicht so rund wie gedacht. Dennoch schießt der Aktienkurs am Donnerstag erstmals deutlich nach oben. Ein Kauf- oder Verkaufssignal?

Eine Woche nachdem Porsche für den größten deutschen Börsengang seit 26 Jahren gesorgt hatte, elektrisiert der Sportwagenbauer weiter den Markt. Dass eine solch starke Marke, die noch dazu seit Jahren mit stattlichen Gewinnmargen glänzt und wächst, in einem derart schlechten Börsenumfeld aufs Parkett fährt, lässt vor allem viele Privatanleger ratlos zurück. Während der Aktienkurs zwischenzeitlich auf 81 Euro und damit sogar unter den Ausgabepreis von 82,50 Euro fiel, stand er am Donnerstag bei 91,20 Euro. Das entspricht einem Plus von 12,5 Prozent. Für eine Woche ein Kursanstieg, der sich sehen lässt. Wer ein bisschen Geduld mitbrachte, der konnte damit doch noch kräftige Zeichnungsgewinne verbuchen.

Massive Stützungskäufe nötig

Gleichzeitig zeigt eine Pflichtmitteilung der Bank of America (BoFA): in den ersten Tagen nach dem Börsengang waren massive Stützungskäufe der den IPO begleitenden Banken, darunter neben der BofA, Citigroup, Goldman Sachs und JPMorgan, nötig. Für insgesamt 312,8 Millionen Euro kauften diese 3,8 Millionen Porsche-Aktien.

Stützungskäufe sind ein bewährtes Mittel, um den Kurs nach dem IPO stabil zu halten. Das ist wichtig, damit ein Börsengang nicht sofort als Flop abgestempelt wird. Die beteiligten Banken haben dafür eine sogenannte Platzierungsreserve. In den vier Wochen nach dem Börsengang können sie im Fall Porsche für maximal 1,23 Milliarden Euro Aktien zurückkaufen. Das schmälert dann allerdings auch die IPO-Einnahmen. In diesem Fall also die von Volkswagen.

Der auf den ersten Blick sehr erfolgreiche Börsengang von Porsche ist es damit auf den zweiten nicht mehr so ganz gewesen. Ohne die Stützungskäufe wäre der Kurs nach Ausgabe der Aktien deutlich stärker eingebrochen. Für Anleger heißt das: Die Bedenken rundum das aktuell sehr herausfordernde Marktgeschehen sind berechtigt und dringend zu berücksichtigen, wenn es um  die Porsche-Aktie geht.

Anleger suchen den perfekten Einstiegszeitpunkt
 
Die deutlichen Kursanstiege am Mittwoch und Donnerstag zeigen aber auch, dass das Interesse und die grundsätzliche Nachfrage nach den Papieren hoch sind. Zahlreiche Anleger warten wohl nur darauf, den richtigen Einstiegszeitpunkt zu erhaschen.

Wie also sollten sich Anleger nun verhalten? Ist der jüngste Kursanstieg ein Kauf- oder ein Verkaufssignal? Mitunter kommt es darauf an, ob man die Aktie bereits hält oder nicht. Hat man sie vor dem Börsengang gezeichnet oder direkt nach dem IPO gekauft, könnte es sich jetzt zunächst lohnen die Gewinne mitzunehmen. Entscheiden sich viele Anleger dafür, könnte dies den Kurs zunächst wieder etwas drücken. Gleichzeitig spricht der Ausbruch aber auch für noch höhere Kurse. Es scheint durchaus möglich, dass kurzfristig orientierte Spekulanten versuchen, den Kurs über die 100 Euro zu treiben. Damit einhergehend erscheint es wahrscheinlich, dass dann einige noch nicht investierte Anleger panisch mit aufspringen, aus Angst die Rally zu verpassen.

Wer unsicher ist, sollte die Aktie deshalb besser vom Seitenrand aus beobachten. Die Börse präsentiert sich insgesamt zu volatil, um einen klaren Kurs ausmachen zu können. Wer hingegen langfristig in Porsche investieren will, dem könnte sich jetzt eine Einstiegsgelegenheit bieten. Die erste Unsicherheit mit Blick auf den IPO ist vorüber, mit dem Kursanstieg sind weitere Stützungsmaßnahmen erst einmal nicht mehr nötig und fundamental versprechen die Stuttgarter schlicht Großes.

Trotz wahrscheinlicher Rezession in Deutschland und Europa und einer insgesamt schwächelnden Weltwirtschaft erwartet Porsche für 2022 eine Umsatzrendite von 17 bis 18 Prozent. In den darauffolgenden Jahren soll es dann sogar in Richtung der 20 Prozent gehen. Der Umsatz soll im laufenden Geschäftsjahr bei 38 bis 39 Milliarden liegen, die Absatzmenge hat Porsche zudem innerhalb der vergangenen zehn Jahre verdreifacht.

Das erwartete KGV für 2023 liegt bei 5,7. Die erwartete Dividendenrendite bei 3,7 Prozent. Die Chancen stehen gut, dass Porsche in Zukunft nicht nur auf der Straße, sondern auch an der Börse Spaß bereitet.

OG

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