Brust oder Keule? Hopp oder Top? Winner or loser?
Wieder habe ich die Ehre, ein Resümee über das bald abgelaufene Jahr und die Entwicklung des Goldpreises zu ziehen. Die Zeit vergeht immer schneller, ein merkwürdiges Phänomen. Muss ich mal untersuchen, warum dem so ist. Über meine sicher bahnbrechenden Erkenntnisse werde ich Sie dann nächstes Mal informieren. Dieses Jahr ist irgendwie komisch verlaufen. Eigentlich wieder ein gutes Jahr für Gold, aber irgendwie bleibt dennoch ein schaler Nachgeschmack. Während ich mich nach dem Verfassen dieser Zeilen beim Coldplay-Konzert hoffentlich auf den neuesten Stand der Pyrotechnik bringen lasse, bleibt das übliche Feuerwerk der Goldpreise zum Jahresabschluss offensichtlich aus.
von Michael Blumenroth, Edelmetallexperte der Deutschen Bank
Wieder habe ich die Ehre, ein Resümee über das bald abgelaufene Jahr und die Entwicklung des Goldpreises zu ziehen. Die Zeit vergeht immer schneller, ein merkwürdiges Phänomen. Muss ich mal untersuchen, warum dem so ist. Über meine sicher bahnbrechenden Erkenntnisse werde ich Sie dann nächstes Mal informieren. Dieses Jahr ist irgendwie komisch verlaufen. Eigentlich wieder ein gutes Jahr für Gold, aber irgendwie bleibt dennoch ein schaler Nachgeschmack. Während ich mich nach dem Verfassen dieser Zeilen beim Coldplay-Konzert hoffentlich auf den neuesten Stand der Pyrotechnik bringen lasse, bleibt das übliche Feuerwerk der Goldpreise zum Jahresabschluss offensichtlich aus.
Die Turbulenzen im Zuge der Euro-Krise hätten tendenziell eigentlich mehr scheues Geld in den sicheren Hafen der Edelmetalle spülen sollen. Gerade in den letzten Wochen, als die Apokalyptiker den Gelduntergang an die Wand malten und kein Szenario schlimm genug sein konnte, um nicht den Weg in die Medien zu finden, hätte eigentlich unter normalen Umständen eine massive Flucht in vermutet sichere Anlagen stattfinden sollen. Denkt man. Aber man sollte nicht ignorieren, dass die Anleger, die Gold als Schutz gegen alle möglichen Unbillen ins Depot gelegt haben, es wahrscheinlich schon früher gekauft haben. Die Angst machenden Ereignisse mit dem Hin und Her bezüglich der Griechenland-Schulden begannen ja schon im Mai 2010. Und in Zeiten eskalierender Unsicherheit wie in den letzten Wochen neigen Investoren dazu, ihre Anlagen zu liquidieren und Kasse zu halten. Cash ist dann king.
Dennoch: Die Welt ist undankbar. Man sollte nicht vergessen, dass gerade Gold gegen Euro dieses Jahr neue Höchststände markiert hat und dass die letzten Tage Euro und Gold parallel gefallen sind, was bedeutet, dass sich der Gold-gegen-Euro-Preis nicht nach unten bewegt hat. Mathematisch klar und logisch nachvollziehbar. Jemand, der im schönen Euroland seine Zelte aufgeschlagen hat, der ist ganz klar auf der Gewinnerseite. So wie ich als Fußballfan sowohl von Fortuna Düsseldorf (meiner Heimatstadt) als auch von Eintracht Frankfurt (meiner Arbeitsstadt).
Und selbst Gold gegen US-Dollar. Es ist knapp unter 1.400 ins Jahr gestartet und in dieser Minute um die 1.665 herum gehandelt. Mit welchem Investment konnte man sonst einen solchen Gewinn erzielen? Gut, in den Köpfen der meisten Anleger spukt sicher noch herum, dass Gold im August auch schon mal bei 1.900 US-Dollar gehandelt wurde. Dennoch: Für die Freunde neuer Höchststände ist aufgeschoben nicht aufgehoben. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir Ende 2012 das zwölfte Jahr in Folge höhere Preise sehen werden. Warten wir es ab. In diesem Sinne: Frohes Fest, fröhliche Bescherung und einen guten Rutsch!