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All Ordinaries: Australische Notenbank verleiht Rückenwind

Vor dem Hintergrund der sich abschwächenden Weltkonjunktur hat die australische Notenbank Anfang der Woche den Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,25% gesenkt. Mit der Maßnahme soll das Wachstum der heimischen Wirtschaft angekurbelt werden.

BÖRSE am Sonntag

Zur Begründung der Zinsenscheidung verwies Notenbankchef Glenn Stevens darauf, dass es weitere Abwärtsrisiken für den globalen Ausblick gäbe. Während Europa unter einem Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität leidet, habe sich auch das Wachstum in China abgeschwächt, wobei die Unsicherheit über den kurzfristigen Ausblick gestiegen ist. Beide Faktoren belasten die wirtschaftliche Entwicklung in ganz Asien und beeinflussen dadurch die Wirtschaft in Down Under. Denn diese besitzt starke außenwirtschaftliche Verflechtungen mit den asiatischen Ländern. So bilden vor allem die Rohstoffexporte eine wichtige Stütze des Wirtschaftswachstums auf dem fünften Kontinent. Allein Chinas Anteil an den Warenexporten lag im Fiskaljahr 2010/2011 bei 26%. Für das kommende Jahr erwartet Stevens bei den Investitionen im Rohstoffsektor, die bislang das Wachstum stützten, jedoch den Höhepunkt. Daher sei es wichtig, andere Komponenten wie die Binnennachfrage zu stärken. Insgesamt stuft die Notenbank die Wachstumsaussichten für das nächste Jahr etwas schwächer ein. Trotz fehlender Inflationsanzeichen gab es keine Hinweise auf eine weitere Zinssenkung. Im Gegensatz zur Fed, der EZB oder der Bank of Japan ist die australische Notenbank aufgrund der vergleichsweise hohen Leitzinsen in der vorteilhaften Situation im Rahmen einer expansiveren Geldpolitik zunächst auf die klassische Zinspolitik zurückgreifen zu können.

Am australischen Aktienmarkt kam die Zinssenkung gut an. Der All Ordinaries, der wie die meisten anderen internationalen Aktienindizes seit Juli 2012 deutliche Kursgewinne verzeichnet hat, legte im Wochenverlauf weiter zu. Dabei schaffte es der Index sich über das 50%-Retracement der Abwärtsbewegung von 2011 abzusetzen und notiert aktuell knapp unter dem Hoch vom 1. Mai 2012 bei 4.515 Punkten. Bei einem Ausbruch über dieses Hoch kann der All Ordinaries seine Aufwärtsbewegung in Richtung der bei 4.574 Punkten verlaufenden oberen Begrenzung des beschleunigten Aufwärtstrendkanals fortsetzen. Ein weiteres Ziel bildet das 61,8%-Fibonacci-Retracement bei 4.596 Punkten.