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China: Es läuft nach Plan

In einer Planwirtschaft läuft es, wie es laufen soll. Wenn nicht, wird nachgeholfen, und sei es nur auf dem Papier. Schließlich lassen sich volkswirtschaftliche Zahlen an die entsprechenden Bedürfnisse anpassen. Ob die Daten aus China einer solchen Behandlung unterliegen, lässt sich nicht beweisen. Sie infrage zu stellen, scheint dennoch legitim.

BÖRSE am Sonntag

In einer Planwirtschaft läuft es, wie es laufen soll. Wenn nicht, wird nachgeholfen, und sei es nur auf dem Papier. Schließlich lassen sich volkswirtschaftliche Zahlen an die entsprechenden Bedürfnisse anpassen. Ob die Daten aus China einer solchen Behandlung unterliegen, lässt sich nicht beweisen. Sie infrage zu stellen, scheint dennoch legitim.

Mit einer schon beinahe beängstigenden Genauigkeit hält sich Chinas Wirtschaft an die Vorgaben der Regierung. Die Planer in Peking haben sich für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 7,5 Prozent auf den Wunschzettel geschrieben. Nachdem es im ersten Quartal nur ein Wachstum binnen Jahresfrist von 7,4 Prozent gab, folgte in der Periode April bis Juni ein Plus von 7,5 Prozent. Damit ist die Konjunktur also wieder auf Kurs, dass von der Führern gesteckte Ziel zu erreichen. Für einige Ökonomen ist die Entwicklung im zweiten Quartal zudem ein Hinweis darauf, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung in China stabilisiert und langsam wieder mehr Fahrt aufnimmt. Für das zuletzt leichte Anziehen verantwortlich gemacht werden die Regierungsprogramme der vergangenen Monate. Peking hatte zusätzliche Ausgaben bei der Eisenbahn und im sozialen Wohnungsbau angeschoben. Zudem geht aus Zahlen der Zentralbank hervor, dass trotz Sorge um faule Kredite im Juni wieder deutlich mehr Kredite von den chinesischen Banken vergeben wurden, was ebenfalls einen stützenden Effekt auf die Wirtschaft gehabt haben könnte.

Es scheint also alles im Lot. Zumindest wenn man den vorgelegten Daten glaubt. Es häufen sich jedoch die Bedenken, dass die offiziellen Konjunkturzahlen stark verzerrt sein könnten. Geschönt trifft es wohl besser. In mehreren Untersuchungen warnten Forscher davor, sich auf die Angaben der chinesischen Statistikbehörde zu verlassen. An den Märkten kamen die Daten dennoch gut an, verbunden mit der Hoffnung einer weiter anziehenden chinesischen Konjunktur. Stützt der am nächsten Donnerstag erwartete HSBC-Einkaufsmanagerindex diese Zuversicht?

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