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Chinesische Börsen mit Zuwächsen!

Während weltweit vielerorts erneut Verluste an den Aktienmärkten auszumachen waren, zeigten sich die chinesischen Börsen in der vergangenen Woche fest. Leitindizes, wie der Shanghai Composite oder der Shanghai A-Share, kletterten jeweils um 5,3%.

BÖRSE am Sonntag

Vor allem am Mittwoch schnellten die Kurse kräftig in die Höhe, nachdem es Spekulationen gab, die chinesische Regierung könnte ihr bisheriges Konjunkturprogramm von rund 465 Mrd. Euro deutlich aufstocken oder sogar verdoppeln. Diese Gerüchte erwiesen sich jedoch als Luftnummer und schnell folgte Ernüchterung.

Neue Konjunkturpakete sind derzeit nicht geplant. Premier Wen Jiabao erläuterte auf dem Volkskongress in Peking am Donnerstag lediglich, wie die Regierung das Land mit den bislang angekündigten Maßnahmen durch die Wirtschaftskrise steuern will. Helfen sollen vor allem die geplanten Investitionen in Infrastruktur und soziale Projekte. Um die Wirtschaft zu stabilisieren, muss die Wirtschaft 2009 seiner Ansicht nach mindestens 8% wachsen und er bekräftigte dieses Ziel. Allerdings muss man sich die Frage stellen, ob das Ziel realistisch ist. Es würde nicht verwundern, dass es sich dabei nur um Zweckoptimismus handelt, der dazu dient, die Bevölkerung zu beruhigen. Schließlich müssen die Machthaber in Peking um die soziale Balance in dem Riesenreich fürchten. Millionen von Wanderarbeitern haben in den vergangenen Monaten ihre Jobs verloren und der soziale Zündstoff nimmt immer mehr zu. Sollte sich die Lage weiter verschlechtern, könnte dies äußerst unangenehme Folgen haben.

Entsprechend skeptisch sollte der jüngste Anstieg an den chinesischen Aktienmärkten betrachtet werden. Das Land steht vor großen Herausforderungen. Neben den sozialen Problemen dürfte es eine Weile dauern, die große Abhängigkeit vom Export, der in den vergangenen Monaten als Stütze der Wirtschaft weggebrochen ist, zumindest teilweise durch die Stimulierung der Binnennachfrage zu kompensieren. Kurzfristig betrachtet ist daher nicht ausgeschlossen, dass die Wirtschaftsdynamik weiter nachlässt und das Ziel von 8% Wachstum nicht erreicht wird. Auch von kleinen Lichtblicken, wie der im Wochenverlauf gemeldete Anstieg beim Einkaufsmanagerindex, sollte man sich daher nicht täuschen lassen. Selbst wenn sich der Index nun mit 49 Zählern (Vormonat: 45,3) wieder der Marke von 50 Punkten nähert und die Teilkomponenten Produktion und Auftragseingänge erstmals seit fünf Monaten wieder Zuwächse verzeichneten.