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Gerüchteküche lässt französische Aktien taumeln

In nervösen und von Panik geprägten Börsenphasen finden mit Kalkül gestreute Gerüchte oft einen guten Nährboden und sorgen trotz zweifelhaften Wahrheitsgehaltes für Turbulenzen. So geschehen auch in der vergangenen Woche. Im Fokus: die französische Kreditwürdigkeit und französische Banken.

BÖRSE am Sonntag

In nervösen und von Panik geprägten Börsenphasen finden mit Kalkül gestreute Gerüchte oft einen guten Nährboden und sorgen trotz zweifelhaften Wahrheitsgehaltes für Turbulenzen. So geschehen auch in der vergangenen Woche. Im Fokus: die französische Kreditwürdigkeit und französische Banken.

Es ist immer wieder erstaunlich, wie in nervösen Börsenphasen selbst kleinste und äußerst fragwürdige Gerüchte für heftige Ausschläge sorgen. Wenn die Nerven blank liegen und man den Kursentwicklungen kaum folgen kann, scheint keine Zeit, um nachzudenken. Also wird teils kopflos reagiert, so wie jüngst.

Am Mittwoch gab es Gerüchte über eine Abstufung der französischen Kreditwürdigkeit. Eine solche wäre der nächste Schock für die Eurozone, entsprechend heftig war die Reaktion an den Aktienmärkten. Es folgt jedoch schnell Beruhigungsversuche. „Diese Gerüchte sind völlig haltlos und die drei Rating-Agenturen S&P, Fitch und Moody’s haben bestätigt, dass es kein Risiko einer Herabstufung gab“, sagte ein Sprecher des französischen Finanzministers François Baroin. Kurz darauf teilten Fitch und Moody’s mit, dass sich der Ausblick für Frankreich nicht geändert habe. Das Land hat derzeit die Bestnote.

Die Aufregung war dennoch perfekt und vor allem die französischen Banken brachen ein. Der Kurs von Société Générale sackte zwischenzeitlich um mehr als 20% ab. Hier gab es zudem weitere Gerüchte über angebliche Zahlungsschwierigkeiten. Angesichts der brodelnden Gerüchteküche und der Turbulenzen verbot Frankreich neben weiteren Ländern bestimmte Leerverkäufe.

Der Leitindex CAC 40 erholte sich auch von seinem Wochentief, von einer Entspannung kann jedoch nicht die Rede sein. Schließlich könnten die jüngsten Zweifel an Frankreichs Kreditwürdigkeit nach den am Freitag vorgelegten Wirtschaftszahlen für das zweite Quartal weitere Nahrung bekommen haben. Die Konjunktur stagniert, sodass womöglich die Besorgnis wächst, dass die geplanten Sparmaßnahmen nicht ausreichen, um die Ziele zum Defizitabbau zu erreichen.