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Japan: Hilft die neue Wachstumsstrategie?

Die japanischen Aktienindizes konnten in der vergangenen Woche zulegen. Beim Nikkei 225 ging es zur Vorwoche um 3% aufwärts.

BÖRSE am Sonntag

Er verabschiedete sich zwar knapp unter der Marke von 10.000 Punkten ins Wochenende, scheint nach der Korrektur seit April aus charttechnischer Sicht aber einen Boden gebildet zu haben. Als stützender Faktor für die japanischen Firmenpapiere erwies sich das relativ freundliche, weltweite Aktienumfeld angesichts abnehmender Sorgen über die globale Wirtschaftsentwicklung und die Staatsschuldenkrise in Europa. Auch die schwächere Tendenz des Yen zum Euro aus der Vorwoche setzte sich fort, wovon insbesondere die Werte von exportintensiven Unternehmen profitierten.

Geholfen haben könnte ferner die japanische Notenbank, die ihre Finanzierungshilfen für Banken ausgeweitet hat. Nach ihrer Ratssitzung am Dienstag kündigte sie an, dass insgesamt verbilligte Kredite mit einem Volumen von 3 Billionen Yen (rund 27 Mrd. Euro) bereitgestellt werden. Damit soll die Kreditvergabe an Unternehmen gestützt und so das Wirtschaftswachstum beschleunigt werden. Der Leitzins wurde ferner unverändert bei 0,1% belassen. In ihrer Erklärung erläuterten die Währungshüter, dass die Deflation zwar eine Gefahr bleibt, es jedoch weitere Anzeichen für eine moderate Erholung der Konjunktur gibt, was mit der Erholung der Weltkonjunktur begründet wurde.

Auch die Politiker sind nicht müde, und die neue japanische Regierung legte eine ehrgeizige Strategie vor, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Arbeitslosigkeit zu senken. Bis 2020 solle das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dank Investitionen in Umweltschutz, Gesundheit und andere Schlüsselbereiche jährlich um mindestens 2% wachsen, hieß es. Im vergangenen Jahrzehnt hatte die japanische Wirtschaft im Schnitt um etwa 1% jährlich zugelegt. Die Arbeitslosenquote von derzeit rund 5% will die Regierung schnell auf 3% bis 4% senken. Geplant ist außerdem eine Senkung der in Japan besonders hohen Unternehmensbesteuerung von derzeit rund 40% auf 25%.