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Japan: Nicht kleckern, sondern klotzen!

Viel hilft viel, lautet derzeit das Motto in Japan. Die neue Regierung hatte bei ihren Versprechen, die Wirtschaft anzukurbeln, keinen Hehl daraus gemacht, dass diese Bemühungen durch eine noch expansivere Geldpolitik flankiert werden müssen. Nun fügten sich die Währungshüter brav dem Druck.

BÖRSE am Sonntag

Im Kampf gegen Deflation und Konjunkturflaute will Japans Notenbank ab 2014 unbegrenzt Wertpapiere ankaufen. Auch das Volumen soll gegenüber 2013 deutlich steigen. Sie ändert damit ihre bisherige Strategie, derartige Käufe nur schrittweise auszuweiten. Offenbar kann sie nicht anders, als sich dem vom neuen Ministerpräsidenten Shinzo Abe angekündigten Paradigmenwechsel in der makroökonomischen Strategie zu fügen. Verwundern würde es daher nicht, wenn das weitere Öffnen der Geldschleusen schon vor 2014 passiert. Schließlich endet die Amtszeit des aktuellen Notenbankchefs im April. Und die Regierung dürfte bei der Wahl des Nachfolgers darauf achten, dass dieser deren finanzpolitisches Motto unterstützt.

Letztlich ist es jedoch einerlei, wann der Geldhahn noch weiter aufgedreht wird. Schließlich wird dieses Mittel schon seit Jahren eingesetzt, ohne nachhaltige Erfolge zu erzielen. Warum sollte es diesmal anders sein? Zwar scheint das Ziel dieser Maßnahmen, die eigene Währung zu schwächen, um der stark exportabhängigen Wirtschaft zu helfen, erst einmal aufzugehen, wie allein schon die Abwertung des Yen durch die seit dem Amtsantritt im Dezember immer wieder gemachten Forderungen des neuen Regierungschefs nach einer noch expansiveren Geldpolitik verdeutlichen. Eine nachhaltige Yen-Schwächung ist jedoch fraglich. Unter anderem, weil damit eine weitere Runde im weltweiten Abwertungswettlauf der Währungen eingeläutet würde und andere Länder nachziehen dürften. Hinzu kommt, dass letztlich eine Politik des aus dem Nichts geschaffenen billigen Geldes, selbst nach dem Motto viel hilft viel, keinen nachhaltigen Nutzen hat, weder für die Wirtschaft noch für die Bevölkerung.