USA: Startschuss zur Jahresenderallye?

Angesichts der Entwicklung in der vergangenen Woche könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Startschuss für eine Jahresenderallye gefallen ist. Hatten sich die US-Indizes in den beiden Wochen zuvor eher zurückhaltend gezeigt, ist die Warterei vorbei und der Knoten scheint geplatzt. Kaufargumente für die Bullen könnte der Ausgang der US-Kongresswahlen liefern. Schließlich haben die Republikaner, die der Wall Street als eher gewogen gelten, wieder deutlich an Macht gewonnen. Zudem könnte bei den Börsianern die daraus resultierende Pattsituation zwischen Regierung und Opposition positiv interpretiert werden, dürfte sich dadurch doch der Einfluss der Politik auf die Finanzmärkte merklich verringern.

Vor allem könnte aber die jüngste Entscheidung der US-Notenbank, ihre bereits hoch expansive Geldpolitik noch weiter zu lockern, die Aktienmärkte weiter beflügeln. Hatten die US-Indizes zunächst eher verhalten auf die Ankündigung reagiert, weitere Staatsanleihen im Wert von 600 Mrd. US-Dollar zu kaufen, legten sie am Donnerstag kräftig zu. Ungeachtet aller Risiken und auch der Kritik von vielen Seiten an dem neuen Fed-Manöver scheinen offenbar die Spekulationen auf weiter steigende Kurse zu überwiegen.

Womöglich wurde somit tatsächlich der Startschuss für eine Jahresenderallye gegeben. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Blick auf die US-Indizes. Sie haben jüngst ihre bisherigen Hochs im Jahresverlauf 2010 überschritten. Dies könnte für weiter steigende Notierungen sprechen, sollten sich die Ausbrüche als nachhaltig erweisen. Nach wie vor sind jedoch auch Fehlsignale, also die sprichwörtlichen Bullenfallen, nicht ausgeschlossen, weshalb bei Long-Positionen eine Stop-Loss-Strategie unabdingbar ist.