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Anlagetrends 2018/1

Rohstoff des Jahres Wird 2018 zum Jahr des Seit mehr als drei Jahren dümpelt der Ölpreis nun schon vor sich hin, erreicht dabei immer wieder Tiefststände historischen Ausmaßes und kommt trotz aller Erholungsversuche nicht ran an die Marke von 60 US-Dollar. Im September erklomm der Preis für ein Barrel der Sorte Brent mit 58,80 Dollar immerhin seinen höchsten Stand innerhalb der vergangenen Was erwartet uns 2018? Was will die OPEC? Und was machen die Amerikaner? // Anlagetrends · 2018 | 1 54 ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN TRADING FONDS ZERTIFIKATE schwarzen Goldes? knapp zwei Jahre. Doch wie so oft erhöhte sich damit einhergehend die Schieferölförderung in den USA und schon ging es wieder bergab. Zeit für einen Blick in die Zukunft. Es ist der wichtigste Energierohstoff unseres Planeten, und nicht umsonst wird er von vielen als „Schwarzes Gold“ bezeichnet. Erd- beziehungsweise Rohöl dient in Form von Benzin und Diesel nicht nur als Treibstoff für die allgemeine Mobilitätsbedürfnisbefriedigung, er ist auch heute noch Treibstoff der Weltwirtschaft und vor allem Triebfeder des Wachstums in den Staaten, die den wertvollen Brennstoff exportieren. Wobei wertvoll vor drei Jahren noch deutlich wertvoller war. Die Leidensgeschichte des Ölpreises, sie ist hinlänglich bekannt. Die Länder, die von seinen Exporten abhängig sind, würden den so wichtigen Rohstoff derzeit wohl eher mit „billig“ als mit „wertvoll“ bezeichnen. Über 114 US-Dollar war ein Barrel der Sorte Brent noch im Juni 2014 wert. Inzwischen spricht man schon bei einem Preis zwischen 55 und 60 US-Dollar von „hoch“. Diesen Bereich immerhin erreichte der Ölpreis zuletzt wieder, nachdem die von der OPEC beschlossenen Förderkürzungen, durch den Ausruf einer Obergrenze von 1,8 Millionen Barrel pro Tag, seit dem vergangenen Sommer weitestgehend zu funktionieren scheinen. Die aber endet den bisherigen Verhandlungen nach im März kommenden Jahres. Und bisher konnte man sich nicht auf fortlaufende Kürzungen einigen. Das könnte den Ölpreis wieder ganz tief in den Keller schicken. „Ohne Verlängerung der Produktionskürzungen droht dem Ölmarkt im nächsten Jahr ein erneutes Überangebot“, hieß es von Seiten der Commerzbank. Auch Eugen Weinberg, Ölexperte, ist überzeugt davon, dass die OPEC ihre Produktion nicht steigern dürfe, wenn sie ein Gleichgewicht am Ölmarkt sicherstellen wolle. Auszugehen ist davon freilich nicht. Denn selbst wenn es zu einer weiteren Einigung kommt, dürfte die nur partiell Erfolg haben. Libyen könnte 2018 mit einer Million Barrel täglich seine Förderung ausbauen und auch Nigeria will seine Produktion nicht drosseln. Beide Länder haben bereits das derzeitige OPEC-Abkommen torpediert. Zudem prognostiziert die OPEC für 2018 eine Welt-Nachfrage nach OPEC-Öl in Höhe von 32,8 Millionen Barrel pro Tag.


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