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UNTERNEHMEN  Fonds  ZERTI FIKAT E  rohstoffe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE Daher dürfte das Motto für viele Firmen „business as usual“ heißen. Wie etwa beim zweitgrößten deutschen Stahlhersteller Salzgitter. Trotz der Krim-Krise sorgt sich das DAX-Unternehmen nicht um einen wichtigen Auftrag für eine Gas-Pipeline durch das Schwarze Meer. Die Produktion der Röhren für das Projekt South Stream wird nach Angaben des Konzerns wie geplant im April beginnen. Erste Vormaterialien seien bereits hergestellt. Vor diesem Hintergrund könnten der Einbruch am russischen Aktienmarkt und vor allem der Absturz der Gazprom-Aktie übertrieben gewesen sein. Daher hat der Titel durchaus Aufwärtspotenzial – besonders dann, wenn sich die Lage auf der Krim wieder entspannt und Putin sich an seine jüngste Aussage halten sollte, die Ukraine nicht zu spalten. Dennoch ist das Gazprom-Papier nichts für zart besaitete Anleger. Der Kauf der Aktie ist letztlich eine Wette darauf, dass sich die politische Lage in Russland wieder beruhigen wird. Was auch immer man über das Börsenpotenzial des russischen Konzerns denken mag. Sein Image ist schon länger beschädigt. Immer wieder machen Gerüchte und Geschichten zu Korruption, kriminellen Strukturen und umweltschädlichen Fördermethoden die Runde. So ist es kein Wunder, dass sich Sergey Vakulenko, Chef für Strategie und Planung bei Gazprom, zuletzt in Davos lieber vom Acker machte, als den Public Eye Award stellvertretend für sein Unternehmen anzunehmen. Ihm war wohl bewusst, dass diese Auszeichnung kein Ruhmesblatt für den weltgrößten Erdgasförderer ist. Tatsächlich handelt es sich bei dem Award um einen Negativpreis, der jedes Jahr am Rande des Weltwirtschaftsforums an das Unternehmen verliehen wird, das sich gegenüber Mensch und Umwelt besonders verantwortungslos gezeigt hat. Gazprom bohre in der Barentssee in der Arktis nach Erdöl und riskiere dabei Umweltschäden, hieß es in der offiziellen Erklärung der Preisverleiher. Seit 2000 wird dieses Projekt von zahlreichen Nichtregierungsorganisationen aus aller Welt durchgeführt und lässt erahnen, wie schlimm es um den Ruf des russischen Gasriesen bestellt ist. Neben den erheblichen Imageproblemen hat Gazprom-Boss Miller zudem mit Gewinnrückgängen zu kämpfen. Die Zahlen des dritten Quartals 2013 dokumentieren Neben den erheblichen Imageproblemen hat Gazprom-Boss Miller zudem mit Gewinnrückgängen zu kämpfen BÖRSE 49 am Sonntag · 1 | 201 4 Unternehmen des Monats


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