Auch im DAX: Vorsicht Kapitalversenker!
Was haben der Bauriese Bilfinger, der Rohstoffriese Südzucker und der Handelsriese Metro gemeinsam? Sie waren in den vergangenen fünf Jahr die Spitzenreiter auf der unrühmlichen Liste der größten Vernichter von Anlegergeld. Die Spitzenreiter für 2014 wurden jetzt vorgestellt.
Was haben der Bauriese Bilfinger, der Rohstoffriese Südzucker und der Handelsriese Metro gemeinsam? Sie waren in den vergangenen fünf Jahr die Spitzenreiter auf der unrühmlichen Liste der größten Vernichter von Anlegergeld. Die Spitzenreiter für 2014 wurden jetzt vorgestellt.
Das einstige Vorzeigeunternehmen Solarworld, das kürzlich nur knapp einer Insolvenz entging, ist der größte Kapitalvernichter des Jahres 2014 – um fast 82 Prozent ging die Aktie in den Keller. Seit 2010 haben die Solarworld-Anleger 99,5 Prozent ihres Kapitals verloren. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat dies festgestellt; seit 2001 wird die Liste der größten Sorgenbringer für Anleger jährlich erstellt. Die DSW nennt Firmen wie Solarworld knapp „Kapitalvernichter".
Die DSW-Liste für 2014 wirkt ernüchternd in Zeiten der allgemeinen Börsenhysterie. Tatsächlich – es gab auch im vergangenen Jahr Aktien, die signifikant an Wert verloren haben. Der Dax-Konzern, der unter diesen „Kapitalvernichtern“ den unrühmlichen Spitzenplatz einnimmt, ist die Commerzbank. Dieses Jahr rangiert sie auf Platz 32, was aber eine deutliche Verbesserung ist, denn im Vorjahr war die Großbank immerhin noch der neuntgrößte Anlegerschocker im Land. 2014 büßte das Institut überschaubare 6,2 Prozent an der Börse ein, im Fünfjahresvergleich haben Anteilseigner aber 68,7 Prozent ihres Geldes verloren. Im selben Zeitraum legte der Leitindex Dax um 61 Prozent zu. Auf der aktuellen Liste stehen als weitere Dax-Konzerne die Versorger RWE mit einem Minus von 62 Prozent, Eon mit 51 Prozent, der Rohstoffkonzern K+S, der 43 Prozent Aktienwert abgab sowie die Deutsche Bank, die um 42 Prozent in den Keller rauschte.
Die DSW warnt Anleger generell davor, zu viel Wert auf bestimmte, spektakuläre Höchststände zu legen. Die Marke von 12.000 Punkten beim DAX sei beispielsweise nur psychologisch interessant, erläuterte DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler. Eine solche Marke solle bei der Entscheidung, ob man Aktien kauft, keine allzu große Rolle spielen, vielmehr gehe es um die Stabilität des Geschäftsmodells in dem Unternehmen, dessen Anteilseigner man werden wolle.