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China: Wachstum schwächt sich weiter ab

In der vergangenen Woche gab es neue Wirtschaftsdaten aus China. Sie offenbarten eine anhaltend nachlassende Wachstumsdynamik. Alles in allem &uuml;berzeugten sie dennoch.<br /><br />Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Schlussquartal 2011 um 8,9% gewachsen. Die Wirtschaft im Reich der Mitte expandierte damit so langsam wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Ein kleineres Plus gab es zuletzt auf dem H&ouml;hepunkt der Finanzkrise im Fr&uuml;hjahr 2009. Das Plus im Zeitraum Oktober bis Dezember war aber h&ouml;her als bef&uuml;rchtet, was an den weltweiten Aktienm&auml;rkten mit positiven Reaktionen honoriert wurde.<br /><br />Zudem w&auml;chst Chinas Wirtschaft weiterhin robust, auch wenn der Boom weiter abflaut. Im vierten Quartal verlangsamte sich das Wachstum bereits zum vierten Mal in Folge. Und auch auf Jahressicht nimmt der Schwung ab. W&auml;hrend das BIP 2010 noch um 10,4% expandierte, waren es im vergangenen Jahr nur noch 9,2%. 2012 d&uuml;rfte die Rate laut Prognosen auf etwas mehr als 8% sinken, wozu der prognostizierte R&uuml;ckgang der Nachfrage auf Chinas Exportm&auml;rkten angesichts der erwarteten Abschw&auml;chung der Weltkonjunktur beitragen d&uuml;rfte. Au&szlig;erdem sind die Folgen der strafferen Geldpolitik in China zu sp&uuml;ren, beispielsweise am sich abschw&auml;chenden Immobilienmarkt.<br /><br />Weil die Geldpolitik aber vor allem im Kampf gegen die hohe Inflation gestrafft wurde und sich der Inflationsdruck abschw&auml;cht, weckt die erwartete weiter nachlassende Dynamik Spekulationen, dass die Regierung den Geldhahn doch wieder aufdreht, um die Konjunktur anzukurbeln. Wohl auch deshalb reagierten die chinesischen Aktienm&auml;rkte positiv und setzten damit die steigende Tendenz aus der Vorwoche fort. Die Abw&auml;rtstrends seit den Zwischenhochs von April 2011 bei Shanghai Composite und Shanghai A-Share sind aber noch intakt. F&uuml;r ein spekulatives Long-Signal m&uuml;ssten diese erst geknackt werden. Zuvor gibt es horizontale H&uuml;rden (Zwischentiefs von Juli 2010). In der n&auml;chsten Woche haben die chinesischen B&ouml;rsen wegen der Feierlichkeiten zum Neujahrsfest aber erst einmal Pause.

BÖRSE am Sonntag

In der vergangenen Woche gab es neue Wirtschaftsdaten aus China. Sie offenbarten eine anhaltend nachlassende Wachstumsdynamik. Alles in allem überzeugten sie dennoch.

Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Schlussquartal 2011 um 8,9% gewachsen. Die Wirtschaft im Reich der Mitte expandierte damit so langsam wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Ein kleineres Plus gab es zuletzt auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Frühjahr 2009. Das Plus im Zeitraum Oktober bis Dezember war aber höher als befürchtet, was an den weltweiten Aktienmärkten mit positiven Reaktionen honoriert wurde.

Zudem wächst Chinas Wirtschaft weiterhin robust, auch wenn der Boom weiter abflaut. Im vierten Quartal verlangsamte sich das Wachstum bereits zum vierten Mal in Folge. Und auch auf Jahressicht nimmt der Schwung ab. Während das BIP 2010 noch um 10,4% expandierte, waren es im vergangenen Jahr nur noch 9,2%. 2012 dürfte die Rate laut Prognosen auf etwas mehr als 8% sinken, wozu der prognostizierte Rückgang der Nachfrage auf Chinas Exportmärkten angesichts der erwarteten Abschwächung der Weltkonjunktur beitragen dürfte. Außerdem sind die Folgen der strafferen Geldpolitik in China zu spüren, beispielsweise am sich abschwächenden Immobilienmarkt.

Weil die Geldpolitik aber vor allem im Kampf gegen die hohe Inflation gestrafft wurde und sich der Inflationsdruck abschwächt, weckt die erwartete weiter nachlassende Dynamik Spekulationen, dass die Regierung den Geldhahn doch wieder aufdreht, um die Konjunktur anzukurbeln. Wohl auch deshalb reagierten die chinesischen Aktienmärkte positiv und setzten damit die steigende Tendenz aus der Vorwoche fort. Die Abwärtstrends seit den Zwischenhochs von April 2011 bei Shanghai Composite und Shanghai A-Share sind aber noch intakt. Für ein spekulatives Long-Signal müssten diese erst geknackt werden. Zuvor gibt es horizontale Hürden (Zwischentiefs von Juli 2010). In der nächsten Woche haben die chinesischen Börsen wegen der Feierlichkeiten zum Neujahrsfest aber erst einmal Pause.