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Europäische Banken: Notenbanken verabreichen Beruhigungspille

Der europäische Bankensektor erholte sich jüngst etwas, wozu auch eine vereinte Aktion großer Notenbanken beitrug. Es sind jedoch Zweifel angebracht, dass sie einen nachhaltigen Effekt hat.

BÖRSE am Sonntag

Zum Start in die neue Börsenwoche standen die europäischen Banken wegen der erhöhten Unsicherheit im Zusammenhang mit der Schuldenkrise erneut unter Druck. Es verstärkten sich nochmals die Sorgen hinsichtlich einer Pleite Griechenlands. Ferner belasteten die drohende Bonitätsabstufung französischer Kreditinstitute sowie die erneut erhöhte Nutzung der Einlagenfazilität der Europäischen Zentralbank (EZB) durch die Geschäftsbanken, die dort vermehrt ihr Geld parken, was steigende Spannungen am Geldmarkt des Euro-Raums implizierte.

Am Dienstagnachmittag entspannte sich die Lage etwas, weil Bundeskanzlerin Merkel Spekulationen um eine mögliche Insolvenz Griechenlands zurückwies. Positiv kamen zudem Berichte an, wonach Italien mit Vertretern Chinas über Unterstützung in der Schuldenkrise verhandelt. Allerdings ging es nicht wie zunächst vermutet um den Ankauf italienischer Staatsanleihen, sondern um Industriebeteiligungen. Und auch die Hoffnung, dass China Anleihen anderer angeschlagener Staaten kaufen könnte, verpuffte.

Die Erholung des STOXX 600 Europe Banks setzte sich dennoch fort, wurde auch von der Herabstufung der Bonität von Crédit Agricole und Société Générale durch Moody’s nicht ausgebremst. Als stützend erwies sich das deutsch-französische Bekenntnis eines Verbleibs Griechenlands in der Eurozone. Zudem sorgte am Donnerstag die Geldpolitik für etwas Erleichterung. EZB, Federal Reserve (USA) sowie die Zentralbanken Großbritanniens, Japans und der Schweiz wollen gemeinsam eine verlässliche Dollar-Versorgung der europäischen Banken bis ins Frühjahr gewährleisten. Dieser abgesprochene Schritt schien wohl nötig angesichts der drohenden Schieflage bei einigen Geldhäusern. Es bleiben aber die Zweifel, dass die Beruhigungspille lange wirkt. Schließlich fehlt es in Sachen Schuldenkrise weiterhin an nachhaltigen Lösungsansätzen.