Europa: EZB geht in die Vollen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 9. März mit ihrem umstrittenen Programm zum Ankauf von Wertpapieren begonnen. Monatlich will sie 60 Mrd. Euro für den Erwerb von Staatsanleihen und anderen Papieren ausgeben.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 9. März mit ihrem umstrittenen Programm zum Ankauf von Wertpapieren begonnen. Monatlich will sie 60 Mrd. Euro für den Erwerb von Staatsanleihen und anderen Papieren ausgeben.
Mit dieser zusätzlichen, mittels Knopfdruck aus dem Nichts erzeugten, Geldschwemme will die Notenbank die Konjunktur stärker in Schwung bringen sowie der aus ihrer Sicht zu geringen Teuerungsrate einheizen, um sie wieder an das EZB-Ziel von knapp unter zwei Prozent zu führen. EZB-Chef Mario Draghi bezeichnete das Programm als „Schlüsselfaktor“ für eine vollständige Erholung der Konjunktur. Während abzuwarten bleibt, ob das äußerst risikoreiche geldpolitische Experiment einen nachhaltigen positiven Nutzen auf die Volkswirtschaften der Eurozone hat – was zu bezweifeln ist – sind die Auswirkungen der ohnehin sehr lockeren Geldpolitik an den europäischen Finanzmärkten weiterhin spürbar.
An den meisten Anleihemärkten der Eurozone haussierten die Kurse, was die Renditen noch stärker in den Keller drückte, die daher teils neue Rekordtiefs markierten. Und auch an den meisten Aktienmärkten zogen die Notierungen weiter an. Der EURO STOXX 50 erreichte im März ein Niveau wie seit Juni 2008 nicht mehr. Im europäischen Länderranking bei der bisherigen Performance 2015 derzeit führend ist der dänische Leitindex OMX Copenhagen 20.