Griechische Aktien unter Druck!
Für die Kurse griechischer Aktien hieß es in der vergangenen Woche wieder einmal Land unter. Schon in der Vorwoche schwach, nachdem der am 26. März ins Leben gerufene Rettungsplan nicht den gewünschten Erfolg hatte, was sich in weiterhin hohen Risikoaufschlägen für griechische Staatsanleihen manifestierte und somit nicht gerade ein Vertrauensbeweis war, kam es jüngst noch schlimmer.
Der Risikoaufschlag erreichte neue Rekorde. In der Spitze lagen die Renditen von zehnjährigen Staatspapieren um rund 4,5 Prozentpunkte über denen von Bundesanleihen. Zur anhaltenden Skepsis über Hellas Finanzen sorgten Meldungen und Gerüchte über ein möglicherweise noch höheres Staatsdefizit 2009 und angebliche Unstimmigkeiten in der griechischen Regierung über mögliche IWF-Hilfen. Selbst die Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet konnten nicht für eine Entspannung an den griechischen Finanzmärkten sorgen. Er hatte betont, dass nach den ihm vorliegenden Informationen ein Ausfall griechischer Staatskredite kein Thema ist. Er verwies dabei auf die von Griechenland beschlossenen Reformen und den Ende März verabschiedeten Notfallplan. Die Investoren sind jedoch weiter misstrauisch. Kein Wunder, im April und Mai muss Griechenland Schulden von insgesamt rund 23 Mrd. Euro tilgen und man fragt sich, wie Hellas die Finanzierung auf die Beine stellen will.
Es war also weiterhin für reichlich Verunsicherung gesorgt, bevor sich die Lage am Freitagnachmittag etwas entspannte, nachdem über eine Einigung zu Details eines möglichen Rettungspakets in der Eurozone spekuliert wurde. Trotz der Erholung blieb es bei deutlicheren Verlusten zur Vorwoche. Der FTSE/ATHEX 20, der die 20 nach Marktkapitalisierung größten Titel abbildet und auf den es auch ein paar Zertifikate gibt, fiel um 5,3%. Beim FTSE Greece Index (siehe Chart) waren es 6% Minus. Bei den Einzelwerten rutschten insbesondere die Aktien der stark in den Indizes gewichteten Banken ab. Sie brauchen mehr Geld von der Regierung.