Gute Aussichten für DAX-Unternehmen
Stattliche Steigerungen von Umsatz und Gewinn etlicher Unternehmen aus dem deutschen Leitindex sorgen für weiteres Kurspotential. Angesichts des ansehnlichen Anstiegs der vergangenen Wochen sind aber zwischenzeitliche Rücksetzer zu erwarten. Discount-Optionsscheine bieten risikobewussten Anlegern die passende Lösung. Eine Analyse von Marcus Landau.
Stattliche Steigerungen von Umsatz und Gewinn etlicher Unternehmen aus dem deutschen Leitindex sorgen für weiteres Kurspotential. Angesichts des ansehnlichen Anstiegs der vergangenen Wochen sind aber zwischenzeitliche Rücksetzer zu erwarten. Discount-Optionsscheine bieten risikobewussten Anlegern die passende Lösung.
Von Marcus Landau
Bei den deutschen Unternehmen läuft es derzeit rund. Zwei Drittel der DAX-Unternehmen haben Rekordumsätze für 2016 gemeldet, und eine große Zahl hat im ersten Quartal des laufenden Jahres mit glänzenden Gewinnen positiv überrascht. Insbesondere die vielen exportstarken DAX-Mitglieder profitieren derzeit von einer stabilen Weltkonjunktur und dem Wiedererstarken der Schwellenländer. Und so steigen die Unternehmensgewinne nach Jahren der Stagnation erstmals wieder deutlich. Im Schnitt sollten sie in diesem und im kommenden Jahr um jeweils zehn Prozent zulegen.
Unter der Voraussetzung derartiger Gewinnsteigerungen könnte auch der deutsche Leitindex um weitere zehn Prozent zulegen, ohne dass sich am Bewertungsniveau etwas änderte. Daraus lässt sich ein Kursziel von 13.000 Punkten zum Jahresende und von 13.500 Punkten bis Mitte 2018 ableiten. Allerdings ist kaum zu erwarten, dass der DAX diese neuen Höhen wie an der Schnur gezogen erreichen wird. Ein ruhiger Seitwärtsmarkt ist gerade angesichts der überaus guten Stimmung der vergangenen Wochen und des mittlerweile hohen Kursniveaus ein unwahrscheinliches Szenario. Vielmehr ist durchaus mit zwischenzeitlichen Konsolidierungswellen zu rechnen.
Anleger, die den übergeordneten Aufwärtstrend überproportional nutzen möchten, ohne derartige Korrekturen fürchten zu müssen, finden in Discount-Call Optionsscheinen die passenden Papiere. Mit fester Laufzeit ausgestattet, kombinieren sie die Hebelwirkung von Optionsscheinen mit dem von Discount-Zertifikaten bekannten Rabatt auf den Preis. Dieser Preisnachlass hat zur Folge, dass Discount-Call Optionsscheine je nach Ausstattung auch dann einen Ertrag liefern, wenn der Basiswert seitwärts läuft oder leicht verliert. Dafür ist der Maximalertrag über einen Cap begrenzt.
So liefert ein Papier auf den DAX mit Laufzeit bis zum 22. Dezember 2017, Basispreis von 11.000 Punkten und Cap bei 11.500 Punkten den maximalen Rückzahlungsbetrag von 5 Euro schon für den Fall, dass der Index zum Bewertungstag oberhalb von 11.500 Punkten notiert. Bei einem Preis für den Schein von 4,28 Euro (Stand: 26. Mai) ergibt das einen möglichen Ertrag von rund 16 Prozent. Schließt der DAX am Bewertungstag unterhalb des Cap, ergibt sich der Auszahlungsbetrag aus dem Abstand zum Basispreis multipliziert mit dem Bezugsverhältnis. In der Regel entsprechen dabei 100 DAX-Punkte einem Euro. Ein Stand von 11.350 Zählern führt im genannten Fall demnach am Laufzeitende des Produktes zur Zahlung von 3,50 Euro. Wertlos verfällt der Schein bei einer Notierung des Index auf oder unterhalb des Basispreises.
Neben Discount-Call Optionsscheinen auf den DAX bietet die DZ Bank auch Papiere auf jeden Einzelwert des Index. Aussichtsreich erscheinen hier derzeit insbesondere Titel, die zuletzt positiv überrascht haben und auch weiterhin Gewinnwachstum versprechen. Zu nennen ist hier beispielsweise der Chemie-Konzern BASF, der von der guten Entwicklung in Asien profitiert und das erste Quartal 2017 über den Markterwartungen abgeschlossen hat. Ein solides Wachstum der globalen Industrieproduktion sowie die Erholung des Öl- und Gasgeschäfts sollten für weiter starke Zahlen sorgen. Zusätzliche Fantasie könnten Zukäufe im Bereich Saatgut und Pflanzenschutz im Zuge der großen Agrar-Fusionen entfachen. Auch die Allianz-Aktie ist einen Blick wert: Der Versicherer profitiert vom Wachstum in den Emerging Markets, Preiserhöhungen im Segment Schaden/Unfall und könnte zudem seine Profitabilität im Versicherungsgeschäft weiter verbessern, wenn sich mittelfristig ein Zinsanstieg abzeichnet. Über die Wahl von Basispreis und Cap lassen sich mit Discount-Optionsscheinen auf die Titel sowohl chancenorientierte als auch defensivere Strategien umsetzen.
Marcus Landau ist Derivateexperte bei der DZ BANK in Frankfurt.