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Japan: Eintagsfliege oder nachhaltiges Aufbäumen?

Während sich in der vergangenen Woche viele der „großen“ Aktienindizes zumeist lustlos zeigten und sich zwischenzeitlich kaum bewegten, konnten die japanischen Pendants mehr Dynamik entwickeln. Allerdings fußte dies weniger auf fundamentalen Fakten.

BÖRSE am Sonntag

Das Aufbäumen bei Nikkei 225 und Topix, die um 4,2 Prozent beziehungsweise 2,2 Prozent kletterten, war vor allem den Interventionen der japanischen Notenbank am Devisenmarkt geschuldet. Sie stemmte sich am Mittwoch gegen den Höhenflug des Yen. Dieser war zuvor gegenüber dem US-Dollar unter die Marke von 83 Yen gefallen und hatte damit ein Niveau erreicht wie seit Juni 1995 nicht mehr. Ein starker Yen ist jedoch negativ für die japanische, stark vom Export abhängige Wirtschaft. Entsprechend herrscht bereits seit einiger Zeit Unmut über Regierung und Notenbank, weil sie dem Höhenflug der Währung nicht Einhalt gebot.

Entsprechend wurden die jüngsten Maßnahmen, die dazu führten, dass der Yen schwächelte und für einen US-Dollar nun wieder mehr als 85 Yen zu bezahlen sind, sehr wohlwollend am Aktienmarkt zur Kenntnis genommen. Es herrschte Erleichterung, die Kurse stiegen. Vor allem Exportwerte waren in der vergangenen Woche gefragt und der Nikkei kletterte auf den höchsten Stand seit Mitte August. Er setzte damit die Erholung seit dem Zwischentief von Anfang September fort und näherte sich wieder dem 23,6-Prozent-Fibonacci-Retracement der übergeordneten Arbeiterbewegung seit März 2007. Die Frage ist, ob der Index daran wie im Juli und August erneut scheitert oder nun darüber klettern kann. Entscheidend könnte dabei sein, ob sich die jüngste Yen-Schwäche angesichts der Intervention der Notenbank nur als Eintagsfliege erweist oder sich die Abwertung fortsetzt, was tendenziell die Konjunktur stützen und damit auch dem Aktienmarkt weiter Aufwärtsimpulse liefern dürfte.