Schlaue Stromnetze gefragt
Eine Lösung für das nukleare Desaster in Japan ist nicht in Sicht. Anlass genug, die Debatte um die künftige Energiepolitik zu intensivieren. Ansatzpunkte wie die Überlegungen, verstärkt alternative Energieformen anzuzapfen, sind dabei keineswegs neu, könnten aber an Schwung gewinnen. Ferner gerät auch eine weitere wichtige Voraussetzung zunehmend in den Fokus: die Errichtung schlauer Stromnetze.
Solche intelligenten Netze, auch als Smart Grids bezeichnet, gelten als unabdingbar bei der künftigen Energieversorgung mit der Abkehr von den klassischen Atom- und Kohlekraftwerken, die bislang vielerorts vor allem für die sogenannte Grundlast im Stromnetz sorgen. Mit dem künftig wohl vermehrten Einspeisen von Energie aus vielen verschiedenen erneuerbaren Quellen, die teilweise witterungsbedingt schwanken, sowie der zunehmenden Dezentralisierung der Stromerzeugung muss der Lastfluss jedoch intelligenter gesteuert werden.
Eine kommunikative und interaktive Vernetzung gilt dabei als Voraussetzung für ein effizienteres Energiemanagement, indem sie das Zusammenspiel von Erzeugung, Speicherung, Netzmanagement und Verbrauch in einem System integriert. Die Entwicklung von diesen Smart Grids gilt entsprechend als aussichtsreicher Wachstumstrend. Auch diese Annahme ist nicht neu, könnte nun bei der aktuell geführten Debatte um die künftige Energiepolitik aber ebenfalls an Intensität gewinnen. Firmen aus dem Sektor sind somit eventuell gute Investments. Zuletzt zeigte sich bereits zunehmendes Interesse, wie die steigenden Kurse implizieren, was sich auch in der Entwicklung der Sektorindizes widerspiegelt, die wegen der breiten Risikostreuung als Anlagemöglichkeit interessant sein könnten. Dazu gehört der mit 37 Werten recht breit gefasste NASDAQ OMX Clean Edge Smart Grid Infrastructure Index, auf den es an den US-Börsen auch einen ETF (Kürzel: GRID) gibt. Ferner findet man ein Index-Zertifikat (WKN: VT0DSG) auf den 15 Werte zählenden Solactive Smart Grid Index.