Trendwende in 2020: Aufwind für Europa, Unsicherheit an den US-Finanzmärkten
Das Risiko eines harten Brexits und der zunehmende weltweite Protektionismus haben 2019 die Finanzmärkte in Europa stark verunsichert. 2020 wird sich der Wind jedoch voraussichtlich drehen, meinen Jeanne Asseraf-Bitton, Global Head of Cross Asset Research, und Florence Barjou, Head of Multi-Asset Investments bei Lyxor Asset Management.
Das Risiko eines harten Brexits und der zunehmende weltweite Protektionismus haben 2019 die Finanzmärkte in Europa stark verunsichert. 2020 wird sich der Wind jedoch voraussichtlich drehen, meinen Jeanne Asseraf-Bitton, Global Head of Cross Asset Research, und Florence Barjou, Head of Multi-Asset Investments bei Lyxor Asset Management.
„Während die Ungewissheit bezüglich der Wirtschaftspolitik in Europa sinken dürfte, wird sie in den USA im Zuge der anstehenden Präsidentschaftswahlen vermutlich zunehmend Fragen aufwerfen“, sagt Asseraf-Bitton. Dies könnte das Ende der Underperformance europäischer Aktien gegenüber US-Aktien einläuten und sogar zu einer Trendwende führen. „Wir hoffen, dass dieser Trend nicht von allzu kurzer Dauer ist.“
Während sich alle Anlageklassen an den Finanzmärkten 2019 außergewöhnlich gut entwickelt hätten, rechne Lyxor Asset Management 2020 mit einer leicht niedrigeren Wertentwicklung, sagt Barjou. „Wir verfolgen daher eine Strategie, bei der das Managen von Performance auch Managen von Risiken bedeutet.“ Das habe zur Folge, dass das Fondsmanagement beim Kauf von Anlageklassen etwas selektiver vorgehen werde. „Wir werden beispielsweise weiterhin auf renditestarke Strategien setzen. Aber statt wahllos Hochzinsanleihen zu kaufen, werden wir uns zum Beispiel nachrangige Anleihen, von Fall zu Fall Schwellenländer-Anleihen und eher kürzer laufende Anleihen genauer ansehen. Also eine echte Strategie der Diversifizierung und Filterung, die etwas akzentuierter ist als 2019“, fasst Barjou zusammen.
Die Absicherung von Portfoliorisiken werde 2020 vor dem Hintergrund potenziell niedrigerer Renditen ein sehr wichtiges Thema sein. Dies könne auf unterschiedliche Weise gelöst werden: Die erste Möglichkeit sei, sehr selektiv beim Ankauf von Wertpapieren vorzugehen. Die zweite sei eine dynamische Steuerung des Portfolios, vor allem durch die Regulierung des Cash-Bestands. „Das erlaubt uns, Wertverluste zu begrenzen und gleichzeitig eine Reserve für den Fall zu haben, dass die Märkte einbrechen, um dann in der Lage zu sein, Chancen zu nutzen.“ Die dritte Möglichkeit wären sichere Anlagen wie Staatsanleihen, die eine stark dekorrelierende Lösung bieten. „Gold ist ein Vermögenswert, der 2020 wirklich Schutz vor den extremeren Risikoszenarien bieten kann. Mit Blick auf die derzeit sehr geringe Volatilität, hat das Absichern mit Optionen weiterhin starke Vorteile“, sagt Barjou.