Uber-Aktie auf Rekordhoch
Die Uber-Aktie hat sich auf Jahressicht mehr als verdoppelt. An der Börse ist der Fahrdienstvermittler inzwischen 128 Milliarden US-Dollar wert und wird in der kommenden Woche im S&P 500 gelistet. Warum ist Uber bei Anlegern und Investoren auf einmal so beliebt?

Die Uber-Aktie hat sich auf Jahressicht mehr als verdoppelt. An der Börse ist der Fahrdienstvermittler inzwischen 128 Milliarden US-Dollar wert und wird in der kommenden Woche im S&P 500 gelistet. Warum ist Uber bei Anlegern und Investoren auf einmal so beliebt?
Uber, das ist längst mehr als ein Taxi-Ersatz. Bekannt geworden ist das Unternehmen aus San Francisco einst für sein alternatives Fahrdienste-Angebot. Statt das klassische Taxi zu rufen, konnten Nutzer über die unternehmenseigene App ein „Uber“ bei unabhängigen Fahrern mit eigenem Fahrzeug buchen. Uber, wenn man so will, wurde so zum Airbnb der Fahrdienstvermittlung.
Inzwischen bietet Uber aber noch viel mehr. „Uber hat den Transportmarkt weltweit revolutioniert und bietet verschiedene Dienstleistungen an, darunter UberX, UberPOOL, UberBLACK und mehr“, schreibt DZ-Bank-Experte Marcus Landau. Mit Uber Eats biete das Unternehmen zudem einen Service für die Lieferung von Speisen und Getränken lokaler Restaurants an. „Nutzer können über die gleiche App Mahlzeiten bestellen und von Uber-Fahrern an ihre Tür geliefert bekommen.“
Hinzu kommt Uber Freight, worüber Uber Frachtführer mit Unternehmen verbindet und so den Logistikprozess vereinfachen will. Uber entwickelt sich zunehmend zum Mobilitäts- und Logistikkonzern. Eine Sparte, die bislang von den großen Tech-Konzernen kaum besetzt wird. Und Uber will weiter expandieren, investiert in die Entwicklung autonomer Fahrzeuge, bietet Mikromobilitätsdienste wie E-Scooter und Fahrräder an. Auch diese können Nutzer über die Uber-App mieten. Dazu haben die Kalifornier auch Finanzdienstleistungen wie Uber Cash und Uber Money im Angebot.
Die Plattform-Strategie des Konzerns macht Uber bei Anlegern aktuell zu einer der beliebtesten Tech-Aktien. Vor allem auch, da Uber in den vergangenen Quartalen unter Beweis gestellt hat, dass es Geld verdienen kann. Von Juli bis September erzielte der Konzern einen Betriebsgewinn von 394 US-Dollar. Im Vorjahreszeitraum hatte Uber noch einen Verlust in Höhe von 495 Millionen Dollar ausgewiesen. Der Umsatz kletterte um elf Prozent auf 9,3 Milliarden Dollar. Den operativen Cashflow steigerte Uber um 124 Prozent auf 966 Millionen Dollar. Die Bruttobuchungen legten um 21 Prozent auf 35,3 Milliarden Dollar zu. Davon entfielen 17,9 Milliarden auf die Mobility-Sparte (plus 32 Prozent) und 16,1 Milliarden Dollar auf die Lieferdienst-Sparte (plus 18 Prozent). Aktuell werden nach Konzernangaben jeden Tag weltweit in etwa 27 Millionen Uber-Fahrten gebucht. Im laufenden vierten Quartal erwartet Uber weiter steigende Bruttobuchungen. Analysten gehen für 2023 von einem Umsatz in Höhe von 37,07 Milliarden Dollar aus, für 2024 rechnen sie mit 42,66 Milliarden. Der Nettogewinn je Aktie dürfte den Expertenschätzungen nach 2023 bei 0,38 Dollar liegen, im kommenden Jahr dann bei 1,13 Dollar. 142 Millionen Kunden nutzen die Plattform inzwischen mindestens einmal im Monat.
Die Aktie liegt auf Jahressicht mit 138 Prozent im Plus und erreichte mit 63 US-Dollar unter der Woche eine neues Rekordhoch. Die Marktkapitalisierung liegt bei umgerechnet 117 Milliarden Euro. In der kommenden Woche wird Uber in den S&P 500 aufgenommen. Das könnte die Aktie noch weiter steigen lassen. Denn die vielen Anbieter von ETFs auf den S&P500 müssen die Aktie nun zukaufen.
OG
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