US-Dollar: Fed sorgt für anhaltende Schwäche
Der US-Dollar neigt schon seit Ende Juli zur Schwäche. Zum einen belasteten die angekündigten Maßnahmen zur Rettung des Euro. Zudem wurde in den USA zunehmend auf weitere geldpolitische Maßnahmen spekuliert, was den Greenback schwächte. Jüngst machte Ben Bernanke sogar ernst.
Lange Zeit wurde gemutmaßt, ob, wann und wie die US-Notenbank wieder ein weiteres und damit drittes Programm zum Ankauf von Wertpapieren auflegt. Dieses als Quantitative Easing (QE) bezeichnete geldpolitische Mittel wird eingesetzt, wenn bei den Leitzinsen der Handlungsspielraum ausgeschöpft ist, aber weiterhin eine lockere Geldpolitik nötig ist, um Wirtschaft und Staat mit ausreichend Liquidität zu versorgen. Nun ist es wieder so weit und die Fed machte den Mutmaßungen ein Ende. Trotz der Spekulationen in der jüngsten Vergangenheit ist der Schritt ein wenig überraschend. Es gab weder größere Verwerfungen an den Börsen noch ist ungeachtet der zuletzt immer wieder schwächeren Daten bislang kein Wirtschaftseinbruch in den USA auszumachen. Vielleicht haben die Währungshüter nun aber hinter die geschönten Zahlen, wie den offiziellen zum Arbeitsmarkt, geschaut und eventuell auch in Anbetracht der US-Präsidentenwahl den Startschuss für „QE3“ gegeben. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Interessant ist ferner, dass die Fed diesmal nicht Staatsanleihen, sondern hypothekenbesicherte Wertpapiere (Mortgage Backed Securities, MBS) kaufen will. Ziel sind stützende Effekte für die Konjunktur.
Ist das Thema QE damit nun abgehakt? Wohl nicht. In schon bekannter Manier nährte Bernanke weitere Spekulationen. Sollte es nötig werden, könnte etwa die Konjunktur mit noch mehr MBS-Käufen angeschoben werden. Darüber hinaus nannte er die Option, abermals Staatsanleihen zu kaufen, und verlängerte das Versprechen, die Leitzinsen niedrig zu halten, von Ende 2014 bis in das Jahr 2015 hinein. Alles Argumente, die tendenziell für eine fortgesetzte Dollar-Abwertung sprechen könnten, wenn der Euro nicht wieder unter die Räder kommt.