Vorsicht bei diesen fünf Aktien!
Der turbulente Februar hat an den Börsen nach jahrelangem Hochdruckwetter plötzlich Gewitterstimmung gebracht. Für DAX, MDax und Co. war der vergangene Februar der schlechteste Monat seit neun Jahren. Der Blitz schlug nicht überall ein, bestimmte Papiere wurden jedoch so deutlich abgestraft, dass Anleger hier ein Ausstiegsszenario parat haben sollten. Hier sind die fünf Aktien, bei denen derzeit besondere Vorsicht geboten ist.
Der turbulente Februar hat an den Börsen nach jahrelangem Hochdruckwetter plötzlich Gewitterstimmung gebracht. Für DAX, MDax und Co. war der vergangene Februar der schlechteste Monat seit neun Jahren. Der Blitz schlug nicht überall ein, bestimmte Papiere wurden jedoch so deutlich abgestraft, dass Anleger hier ein Ausstiegsszenario parat haben sollten. Hier sind die fünf Aktien, bei denen derzeit besondere Vorsicht geboten ist.
Von Oliver Götz
5. Jenoptik
Der Aktienchart des Tech-Konzerns aus Jena sieht nicht allzu vielversprechend aus. 2017 erreichte Jenoptik zwar einmal mehr Bestmarken bei Umsatz und Gewinn, zudem erhöhte man die Prognosen für 2018 und will bis 2022 bei den Erlösen jährlich im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen, doch das Papier des Tech-Konzerns ist auch hoch bewertet – bis vor kurzem war das jedenfalls so. Das Bankhaus Metzler hatte diesbezüglich vor einer „Überhitzung“ gewarnt. Die Erwartungen seien zwischenzeitlich auf ein unrealistisches Maß gestiegen, warnten die Experten schon im letzten Jahr. Bewertungsaufschläge von bis zu 100 Prozent gegenüber dem Schnitt in der Industrietechnologie und Autozulieferer-Branche seien nicht zu rechtfertigen. Als es dann am Gesamtmarkt bergab ging, haben wohl viele Anleger erst einmal ihre Gewinne gesichert. Zudem will sich Jenoptik vermehrt auf sein Lichttechnik-Geschäft konzentrieren, denkt damit einhergehend über einen Verkauf seiner Rüstungssparte nach, die für viele Anleger bislang eine Art Stabilitätsversprechen war. Alles in allem fiel die Jenoptik-Aktie im Februar um 15,2 Prozent, sie steht nun bei 28 Euro. Aussichten: ungewiss.
4. Schaeffler
Mit einem Minus von 16,6 Prozent folgt die Aktie von Schaeffler. Ohnehin gezeichnet von einer hohen Volatilität, sackte das Papier also auch im Februar stärker als der Gesamtmarkt ab. Derzeit kostet ein Anteilsschein des Autozulieferers aus Herzogenaurach 12,96 Euro. Im Januar noch, bekam man für die Aktie 16,53 Euro. Damit hatte das Papier seine Verluste aufgrund einer Gewinnwarnung aus der ersten Jahreshälfte 2017 zwischenzeitlich vollständig aufgeholt gehabt. Anfang Februar jedoch teilte das Management einmal mehr mit, dass man für das Gesamtjahr 2017 einen Gewinnrückgang erwarte und auch 2018 von einer sinkenden Profitabilität ausgehe. Viele Analysten setzten daraufhin ihre Kursziele nach unten. Der Kurs brach wieder ein. Allerdings sind nicht alle pessimistisch gestimmt, der nun niedrige Kurs könnte auch eine gute Einstiegsmöglichkeit bieten. Schaeffler befinde sich derzeit in der Umbauphase und es sei normal, dass diese Geld koste, so Jürgen Pieper vom Finanzdienstleister Metzler. Der Markt fasse die Aussagen als zu negativ auf. Gelingt der Konzernumbau, im Zuge dessen sich Schaeffler verstärkt auf die E-Mobilität konzentrieren will, wäre die Aktie zum derzeitigen Preis wohl ein Schnäppchen. Die Risiken, dass die Konkurrenz derweil davonläuft, bleiben aber hoch.
3. Aurubis
Mit einem Minus von 18,2 Prozent besonders hart von dem Börsenbeben im Februar getroffen wurde die Aktie von Aurubis. Dabei hat der größte Kupferkonzern Europas an der Börse ein erfolgreiches Jahr hinter sich, der Aktienkurs stieg um knapp 46 Prozent. Im Januar des laufenden Jahres folgte dann sogar ein neues Rekordhoch bei 86,80 Euro. Kurze Zeit später dann allerdings der Absturz. Rund 68 Euro ist der Aurubis-Anteilsschein derzeit nur noch wert, das Minus summiert sich auf knapp über 20 Prozent. Auch hier dürften die weltweiten Kursrutsche Gewinnmitnahmen herbeigeführt haben. Die letzten Zahlen von Aurubis seien gut gewesen, aber womöglich nicht genug, so Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel. Insgesamt kann der Hamburger Konzern im abgelaufenen Quartal auf eine deutliche Ergebnissteigerung verweisen – das operative Konzernergebnis vervierfachte sich auf 79 Millionen Euro – und auch die Jahresziele für 2018 wurden bestätigt. Zudem will mit man weiter expandieren. All das lag aber auch im Rahmen der Analystenerwartungen. Angesichts der auf breiter Front ansteigenden Rohstoffpreise hätte sich die Aurubis-Aktie besser erholen sollen, als sie es tat. Eine gute Performance sieht anders aus.
2. Wacker Chemie
2017 gehörte die Aktie von Wacker Chemie noch zu den Werten mit der besten Kursentwicklung überhaupt. Allein von Juni bis Dezember stieg ihr Kurs um knapp 82 Prozent. Im Januar des laufenden Jahres erreicht er mit 176,80 Euro sogar den höchsten Stand seit 2008. Nicht zuletzt trieben Gerüchte, das von Wacker hergestellte Polysilizium könnte in Zukunft als Lithium-Ersatz in Batterien für E-Autos eingesetzt werden, den Kurs erheblich. Doch genau in dieser Sparte lief es zuletzt nicht so gut wie erwartet. Und auch sonst überzeugten die letzten Zahlen die Analysten nicht. Das operative Ergebnis im Schlussquartal 2017 sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben, schrieb der Analyst Bernhard Weininger. Der Kurs sackte von seiner letzten Spitze am 26. Januar, die bei 174 Euro lag, um deutlich über 20 Prozent durch, begünstigt durch die jüngsten Gesamtmarktverluste im Februar, und hat sich im März nicht erholt. Derzeit pendelt die Wacker-Aktie um die 130 Euro, Tendenz leicht sinkend. Die Anleger nehmen wohl in zunehmender Zahl vorsichtshalber ihre Gewinne mit.
1. SLM Solutions
Die Aktie von SLM Solutions ist mit einem Minus von rund 30 Prozent der Verlierer Nummer eins. Seit Jahresbeginn geht es abwärts. Grund waren die jüngsten Quartals- und Jahreszahlen, die schlechter ausgefallen waren als gedacht. "Für das Geschäftsjahr 2017 erwarten wir nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz im Bereich von 80 bis 85 Millionen Euro", hatte Finanzvorstand Uwe Bögershausen Anfang Februar mitgeteilt. Weniger, als von Analysten und auch zunächst vom Unternehmen selbst erwartet. Mit jener Summe liegt SLM ungefähr auf dem Niveau von 2016. Schon 2017 musste der Maschinenbauer mit Sitz in Lübeck an der Börse herbe Kursturbulenzen über sich ergehen lassen, da die geplante Übernahme durch das US-amerikanische Siemens-Pondon „General Electric“ platzte. Nach anschließender Erholung, waren die vorgelegten Zahlen im Zuge der allgemeinen Marktschwäche wohl zu viel des Negativen auf einmal.