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Was ist das Bitcoin-Halving und was sind seine Auswirkungen?

(Foto: tungtaechit / Shutterstock)

Das anstehende Halving bzw. eine drastische Reduzierung der Bitcoin-Neuemissionen könnte der aktuellen Rally einen weiteren Schub geben.

Eine Analyse von Konstantin Oldenburger, Marktanalyst CMCMarkets

So ist zumindest die gängige Meinung unter Marktbeobachtern und Bitcoin-Anlegern. Es gibt jedoch auch Stimmen, die davor warnen, dass das Halving bereits eingepreist ist. In diesem Artikel wollen wir einen Blick darauf werfen, was das Halving ist und wie sich die aktuelle Situation darstellt.

Was ist das Halving?

Eine der attraktivsten Eigenschaften von Bitcoin ist, dass die Token so programmiert sind, dass sie sich mit einer vorbestimmten Rate vermehren aber endlich sind. Neue Token werden jedes Mal in Umlauf gebracht, wenn Bitcoin-"Miner", die Transaktionen im Netzwerk verarbeiten und einen Rechenwettlauf zur Validierung eines Blocks von Transaktionen erfolgreich absolvieren.

Das Halving findet etwa alle vier Jahre statt und wird so lange fortgesetzt, bis die im Umlauf befindlichen Bitcoins eine softwaredefinierte Obergrenze von 21 Millionen Token erreicht haben. Bislang wurden mehr als 19,6 Millionen Bitcoins geschürft, so dass noch etwa 1,4 Millionen ausgegeben werden können.

Die Belohnung für jeden Block beträgt derzeit 6,25 Bitcoins, was bei einem aktuellen Bitcoin-Preis rund 70.000 Dollar etwa 440.000 Dollar entspricht. Dieser Wert wird mit dem nächsten Halving auf 3,125 Bitcoins gesenkt, was also die Belohnung deutlich senken würde, wenn der Preis nicht weiter steigt.

Wie könnte sich das Halving auf den Bitcoin-Preis auswirken?

Da Bitcoin, ähnlich wie Gold, keinen intrinsischen Wert hat unterliegt der Preis vollständig der Dynamik von Angebot und Nachfrage. Das Halving hat tendenziell also eine positive Auswirkung, da sie das Angebot weiter einschränkt. So wundert es auch nicht, dass der Bitcoin sich in der Vergangenheit nach früheren Halvings besser entwickelt als zuvor.

Nach dem letzten Halving im Jahr 2020, dass nach dem Bullenmarkt von 2017 stattfand - legte Bitcoin in den drei Monaten nach dem Halving um 33 % zu, nach sechs Monaten um mehr als 80 % und ein Jahr nach dem Halving sogar um über 500 %. Eine beeindruckende Performance.

Die Bullen sind demnach aktuell durch die starke Nachfrage, die durch die neuen Spot-ETFs angeheizt wird, in einem wahren Rausch. Das alte Allzeithoch bei rund 69.000 USD wurde in den letzten tagen bereits überschritten.

Bitcoin ist da, um zu bleiben, aber keine Einbahnstraße

Die ETF-Zulassung ist definitiv ein weiterer Meilenstein in der Akzeptanz des Bitcoins und zeigt solides Interesse. Nach einem Stotterstart scheint ein wahrer Tsunami unterwegs zu sein.

Jedoch ist nicht jeder optimistisch. Grundsätzlich muss man sagen, dass sich Zyklen zwar oft wiederholen, sich aber auch ändern können. Das Halving ist also ein lang bekanntes Event. Somit ist es also debattierbar, ob der aktuelle Anstieg wegen dem anstehenden Halving oder wegen der Liquiditätsschwemme zustande gekommen ist.

Es könnte also sein, dass ein gewisser Teil oder alles bereits eingepreist sein könnte. Anleger sollten also den Trend und den aktuellen Ausbruch über das alte Allzeithoch genau beobachten.

Wie könnte sich das Halving auf Bitcoin-Mining-Aktien auswirken?

Eine weitere Frage ist, wie Aktien von Bitcoin-Minern wie Marathon Digital,Riot Platforms, Hive oder Cleanspark auf das nächste Halving reagieren werden.Fest steht, dass sich diese Aktien nach einer anfänglichen Euphorie und exorbitanten Zugewinnen seit ihren Tiefpunkten im Jahr 2023 nicht mit dem Bitcoinpreis mithalten konnten. Diese Unternehmen performen seit mehreren Wochen deutlich schlechter.

Das Mining-Geschäftsmodell ist extrem energieintensiv und reagiert sowohl auf Energie- als auch auf Bitcoin-Preise. Als die Energiepreise nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Jahr 2022 in die Höhe schossen und digitale Vermögenswerte in einen lang anhaltenden Bärenmarkt stürzten, brachen die Krypto-Mining-Aktien ein.

Die Halving stellt ebenfalls ein Risiko für Miner dar. Da die Belohnung sinkt, dürfte sich der Gewinn im Wesentlichen halbieren. Die Auswirkungen könnten jedoch abgemildert werden, wenn die Bitcoin-Preise weiter steigen.

Ein weiterer Faktor ist, wie hart die Mining-Computer arbeiten müssen, um jeden Transaktionsblock zu validieren. Bitcoin basiert auf einem "Proof of Work"-Konzept, bei dem die Miner miteinander konkurrieren, um kryptografische Rätsel zu lösen, die sicherstellen, dass ein Transaktionsblock gültig ist. Je mehr Schürfer miteinander konkurrieren, desto schwieriger werden die Rätsel, und desto mehr Energie wird verbraucht. Fallen dagegen die Bitcoin-Preise und ziehen sich die Miner zurück, sinkt der Schwierigkeitsgrad und die Energiekosten sinken.

Die Anleger scheinen das Halving derzeit negativ für die Mining-Unternehmen zu betrachten. Ob dies so bleibt und welcher Miner sich als Gewinner dieses Wettlaufs positionieren kö nnte, bleibt spannend. Eine weitere einfachere Interpretation wäre, dass die Miner, schwierigere Zeiten für die Kursentwicklung des Bitcoins projizieren. Das würde bedeutet, dass der Ausbruch über das alte Allzeithoch bei 69.000 USD nur von kurzer Dauer sein könnte und der Bitcoin-Kurs vor einem Fehlausbruch und damit einer Korrektur steht. Wichtige charttechnische Unterstützungsmarken unter der 69.000 USD Marke sind 49.000 USD und 38.000 USD.

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