Aluminium: Abwärtstrendlinie im Visier
Der Preis für Aluminium an der Londoner Metallbörse LME setzte mit den Zuwächsen in der vergangenen Woche den Aufwärtsimpuls seit Mitte September fort. Damit rückt die langfristige Abwärtstrendlinie ins Visier. Kann sie übersprungen werden?
Der Aluminiumpreis bewegte sich in den vergangenen Monaten im Bereich der Unterstützungen von 1.828 und 1.758 US-Dollar. Sie scheinen eine solide Haltezone zu bilden, die trotz mehrmaliger Tests bislang nicht nachhaltig verletzt wurde. Die Kraft der Bären reicht offenbar nicht, um den Preis noch stärker zu drücken. Mit der steigenden Tendenz seit Mitte September verstärkte sich zudem der Drang Short-Positionen zu schließen, was zuletzt ebenfalls stützend wirkte. Nun wird es aus charttechnischer Sicht spannend. Der Preis hat sich der langfristigen Abwärtstrendlinie genähert, die aus der Verbindung der Zwischenhochs von April 2011 und Dezember 2012 entsteht. Gelingt ein nachhaltiger Sprung darüber, käme dies einem kurzfristigen Kaufsignal gleich, was weitere Bullen auf den Plan rufen könnte. Ein erstes spekulatives Long-Signal könnte daher gegeben sein, wenn der Preis es schafft, die Hürde bei 1.876 US-Dollar zu knacken, die aus dem Zwischenhoch von August dieses Jahres resultiert. Danach würde der Widerstand bei 1.945 US-Dollar in den Fokus rücken. Sollte er ebenfalls überwunden werden, spräche dies für weitere Zuwächse. Die Frage ist, wie weit ein fortgesetzter Aufwärtsimpuls den Preis letztlich tragen wird? Als erste Anlaufstelle denkbar wäre der Bereich 2.123 bis 2.177 US-Dollar, in dem bereits frühere Gegenbewegungen stoppten. Den Bullen könnte jedoch bereits vorher die Luft ausgehen, was zu der Bildung einer erneut flacheren Abwärtstrendlinie führen könnte.
Bezüglich kurzfristiger Spekulationen könnte man Aluminium daher derzeit auf dem Schirm haben. Um den aktuell vorherrschenden Abwärtstrend zu drehen, bedarf es jedoch handfester fundamentaler Gründe. Danach sieht es derzeit jedoch nicht aus. Zwar haben viele Alu-Firmen ihre Produktion gedrosselt, an dem weltweiten chronischen Überangebot hat dies jedoch kaum etwas geändert.