Aluminium: Kommen die Bullen jetzt zurück?
Vom Zwischenhoch Ende Februar 2012 ist der Aluminiumpreis kräftig gefallen. In der Spitze ging es auf beinahe 1.800 US-Dollar und damit um mehr als 20% abwärts. Melden sich nun die Bullen zurück?
Im Juni hatte Aluminium im Rahmen seiner fallenden Tendenz die Unterstützung bei 1.828 US-Dollar (Zwischentief Juni 2010) knapp unterschritten. Sie wurde jedoch schnell zurückerobert und es gab eine kleine Gegenbewegung. Es folgte jedoch gleich ein erneuter Rückgang zur Unterstützung, die in der Vorwoche abermals knapp verletzt wurde. Mit dem Anstieg in der vergangenen Woche wurde sie aber auch diesmal zügig zurückerobert, was für eine solide Haltezone zu sprechen scheint. Vielleicht ist von ihr sogar eine größere Gegenbewegung möglich. Charttechnisch betrachtet könnte die horizontale Hürde bei 1.945 US-Dollar eine erste Anlaufstelle sein. Stößt der Kurs in diese Region vor, würden die langfristigen Abwärtstrendlinien ins Visier rücken. Ein Überschreiten der oberen Linie könnte als größeres Long-Signal interpretiert werden. Bis dahin sind eventuelle Erholungen lediglich als Gegenbewegung im Abwärtstrend zu werten.
Auslöser für weiter steigende Kurse könnten weitere geldpolitische Lockerung führender Notenbanken sein. Neben Maßnahmen der Zentralbanken in den USA und der Eurozone könnte hierbei vor allem die aus China im Blick stehen. Diesbezüglich wurden die jüngst vorgelegten neuesten Daten zur Inflation (weiter gesunken) und zur Industrieproduktion (weiter abnehmende Wachstumsdynamik) im Reich der Mitte dahin gehend gewertet, dass weiterer Spielraum für Leitzinssenkungen besteht, um die an Schwung verlierende chinesische Wirtschaft zu stützen. China ist größter Verbraucher des Industriemetalls und gleichzeitig größter Produzent. Hier wird sehr viel Aluminium hergestellt. Der dortige hohe Ausstoß trägt mit zu den aktuellen weltweiten Überkapazitäten bei. Weil zu bezweifeln ist, dass der Bedarf angesichts der konjunkturellen Schwäche explodiert, ist sowohl 2012 als auch 2013 ein globales Überangebot wahrscheinlich. Dies könnte die Kauffreude der Bullen zumindest dämpfen.