Baumwolle: Aufwärtstrend gebrochen

Die jüngsten Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) brachten den Preis für US-Baumwolle weiter unter Druck. Er verletzte damit nun den Aufwärtstrend seit November 2013.

Der am Freitag der Vorwoche vorgelegte monatliche Prognosebericht des US-Landwirtschaftsministeriums hatte bei Baumwolle bearishe Untertöne. Zunächst einmal wurde für den weltweit größten Baumwollexporteur USA die Erwartung für die Lagerbestände zum Ende des laufenden Wirtschaftsjahres 2013/14 (bis Ende Juli) angehoben. Wegen zuletzt rückläufiger Ausfuhren werden nun 0,61 Millionen Tonnen erwartet, nach bislang 0,54 Millionen Tonnen. Und auch die weltweiten Vorräte dürften Ende Juli mit 21,32 Millionen Tonnen etwas höher sein als bislang mit 21,1 Millionen Tonnen erwartet. Nachdem die im November 2013 gestartete Aufwärtsbewegung Ende März dieses Jahres endete und es in der folgenden Konsolidierung nicht gelang, das Märzhoch zu überwinden, scheinen die jüngsten Daten den Bullen einen zusätzlichen Dämpfer verpasst haben.

Auch weil es nun die erste Prognosen für das im August beginnende Wirtschaftsjahr 2014/15 gab, die ebenfalls einige kursbremsende Anhaltspunkte lieferten. Vor allem was die an der Terminbörse ICE gehandelte US-Baumwolle betrifft. Das US-Landwirtschaftsministerium rechnet in den USA mit einer zum Vorjahr um 12,3 Prozent auf 3,16 Millionen Tonnen steigenden Ernte. Gleichzeitig werden sinkende Exporte angenommen. Daher wird zum Ende 2014/15 mit einem um 39 Prozent höheren Lagerbestand gerechnet als im Vorjahr.

Die derzeitigen Prognosen sind zwar mit etlichen Unsicherheiten behaftet. So sind in den USA derzeit erst 30 Prozent der Baumwollfelder bestellt, was unter dem 5-Jahres-Durchschnitt zum aktuellen Zeitpunkt von 34 Prozent liegt. Dennoch scheint die Fantasie auf weiter steigende Notierungen erst einmal gelitten zu haben. Angesichts des jüngsten Preisrutsches unter die Aufwärtstrendlinie seit November 2013 sowie dem Bruch des 50-Tage-EMAs könnte zudem die Charttechnik für eine fortgesetzte Korrektur sprechen. Erhöhen würde sich die Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios bei einem Fall unter 90 US-Cent.

Derivate auf Baumwolle (Basiswerte: JPMCCI - Cotton und Cotton No 2 Futures (ICE))

(Stand: 15.05.2014)