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Baumwolle: Nächstes Ziel 130?

Der Preis für US-Baumwolle legte jüngst zu, erreichte den höchsten Stand seit zwei Monaten. Sturmschäden in US-Anbaugebieten führten offenbar zu verstärkten Sorgen über den Umfang und die Qualität der diesjährigen US-Ernte.

BÖRSE am Sonntag

Eine beeindruckende Rallye trieb den Preis für US-Baumwolle bis zum März dieses Jahres auf Rekordniveaus. Nach dem kräftigen Anstieg folgte eine heftige Korrektur, die Ende Juli ihr vorläufiges Ende fand. Anschließend gab es im Bereich von 102,30 und 92,79 US-Cent Stabilisierungstendenzen, denen sich Ende August ein Versuch anschloss, den mittelfristigen Abwärtstrend zu überwinden. Der Ausbruch scheint gelungen. Nun wurde innerhalb der kurzfristigen Erholung auch die kleine horizontale Hürde bei 108,62 US-Cent geknackt, was anhaltendes Käuferinteresse impliziert. Entsprechend könnte sich die Gegenbewegung fortsetzen, dabei vielleicht sogar als nächstes Kursziel den Bereich von 130 US-Cent ansteuern.

Stützend auf den Preis wirkte jüngst die Unsicherheit, wie stark die Anbauflächen von Baumwolle in Virginia und North Carolina durch den Sturm Irene, der im August die Ostküste der USA heimsuchte, beeinträchtigt wurden. Beide Staaten zusammen steuern zwar nur etwa 9% zur US-Produktion bei, dies reicht aber offenbar, um sich insgesamt Sorgen über den Umfang und die Qualität der US-Ernte zu machen. Nicht zuletzt weil auch das US-Landwirtschaftsministerium seine Einschätzung zum Zustand der Pflanzen nach dem Sturm gesenkt hat. Nach seinem jüngsten wöchentlichen Bericht sind demnach 44% der landesweiten Bestände in schlechtem oder sehr schlechtem Zustand, nach 41% in der Vorwoche. Bevor die Ernte beginnt, könnten ferner weitere Stürme zu neuen Schäden führen. Zusammen mit den negativen Folgen der schweren Dürre in Texas, dem größten Baumwollproduzenten der USA (etwa 33%), reicht dies offenbar für Spekulationen, dass die US-Ernte im Wirtschaftsjahr 2011/12 (bis Ende Juli) trotz der größeren Anbaufläche eher verhalten ausfällt. Sollten die für Montag erwarteten Prognosen des US-Landwirtschaftsministeriums diese Annahme untermauern, könnte dies den Preis weiter antreiben.