Baumwolle: Unterstützung nachhaltig gebrochen?
Die seit einiger Zeit wegen verstärkter Konjunktursorgen überwiegende Schwäche im Rohstoffsektor setzte sich in der vergangenen Woche fort. Davon wurde auch der Preis für US-Baumwolle belastet. Hier könnte nun eine Unterstützung gebrochen worden sein.
Nach der kräftigen Korrektur vom Allzeithoch im März dieses Jahres bewegte sich der Preis für US-Baumwolle seit dem Zwischentief im Juli tendenziell seitwärts. Zwischenzeitlich zeigte sich zwar eine Gegenbewegung, diese verpuffte aber schnell. Es folgte eine Phase mit einer relativ engen Handelsspanne, die in der Vorwoche nach unten aufgelöst wurde. Jüngst wurde nun beim März-Kontrakt das Tief von Juli bei 91,25 US-Cent verletzt. Damit stellt sich die Frage, ob es zu einem nachhaltigen Bruch dieser Unterstützung kommt, was für weitere Abgaben sprechen könnte, oder ob sich die Haltezone doch als solide erweist und davon ausgehend zumindest eine kurzfristige Erholung zeigt.
Jüngst für Abgabedruck sorgten die wegen der Schuldendebakel in Europa und den USA anhaltenden weltweiten Konjunktursorgen, die zudem von schwachen chinesischen Daten (Einkaufsmanagerindex Industrie) genährt wurden. Dies lässt eine schwächere Nachfrage vermuten. Zudem ist für das Erntejahr 2011/12 eine zum Vorjahr weltweit steigende Produktion zu erwarten. Zwar hatte das US-Landwirtschaftsministerium seine Prognose Anfang November leicht nach unten revidiert, es geht aber nach wie vor von einem Plus von 7,5% auf 123,89 Mio. Ballen aus. Dies wäre eine Rekordernte. Der Verbrauch wird bei 114,27 Mio. Ballen erwartet, sodass sich ein recht üppiger Überschuss abzeichnet. Von dieser Seite ist somit derzeit kein Preisschub zu erwarten. Allerdings sind die Preise nach den Rekordständen von März dieses Jahres von über 200 US-Cent inzwischen um mehr als die Hälfte gefallen, sodass sie für die Textilhersteller wieder deutlich attraktiver sind. Offen ist jedoch, ob sie, wegen der erwarteten Nachfrageschwäche auf weiter sinkende Notierungen warten. Fehlendes Käuferinteresse könnte die Preise weiter drücken.