Blei: Korrektur beendet?
Blei war innerhalb der Industriemetalle jüngst ganz vorn bei der Performance zur Vorwoche. Vielleicht ist damit die Korrektur seit September wieder beendet.

Die im August gestartete Rally trieb den Bleipreis bis zu den Hürden bei 2.272 und 2.288 US-Dollar. Allerdings reichte die Kraft nicht, sie nachhaltig zu knacken. Stattdessen gab es Anfang Oktober ein Fehlsignal und der Kurs fiel wieder darunter. Es folgte eine Korrektur, die den Preis in der Vorwoche unter das 50%-Retracement der Aufwärtsbewegung von Juni bis September 2012 drückte. In dieser Region gab es jüngst eine Gegenbewegung. Aus charttechnischer Sicht besteht somit die Chance, dass die übergeordnete mittelfristige Aufwärtsbewegung wieder aufgenommen wird. Widerstände wären dabei das Zwischenhoch von April bei 2.156 US-Dollar sowie die Marken 2.272, 2.288 und 2.315 US-Dollar. Erweist sich der jüngste Aufwärtsimpuls indes nur als kurzzeitige technische Erholung, was bei einem Rücksetzer unter das Zwischentief aus der Vorwoche bei 2.002 US-Dollar der Fall sein könnte, dann droht eine fortgesetzte Korrektur mit potenziellen Anlaufstellen bei 1.841 und 1.744 US-Dollar.
Jüngst aus fundamentaler Sicht für Unterstützung sorgten wohl besser als erwartete Frühindikatoren aus China. Daneben könnte die Saisonalität für Blei sprechen. Im Herbst und Winter werden in der nördlichen Hemisphäre viele Autobatterien ersetzt. Auf der anderen Seite wirkt die Entwicklung der Bleibestände in den Lägern der LME nicht gerade bullish. Nachdem sie von Oktober 2011 bis Anfang Oktober 2012 von etwa 389.000 auf rund 248.000 Tonnen gesunken waren, haben sie wieder kräftig angezogen und erreichten zuletzt etwa 325.000 Tonnen. Und auch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage spricht nicht für große Preissprünge. Zwar war der Überschuss in den ersten acht Monaten 2012 mit 80.000 Tonnen etwa nur halb so groß wie im Vorjahreszeitraum und dürfte auch im Gesamtjahr mit erwarteten 108.000 Tonnen unter dem Wert von 2011 von 174.000 liegen. Dieses Niveau könnte 2013 angesichts der schwächelnden Automobilkonjunktur aber wieder erreicht werden.