BP: Gewinn verdreifacht
Der Ölpreis steigt peu à peu in Richtung 50 Euro pro Barrel. Der internationale Ölkonzern BP hat eine Lehre aus der jahrelangen Ertragskrise gezogen. Was bei den Briten, die in Deutschland die Aral-Tankstellen betreiben, jetzt anders läuft.
Der Ölpreis steigt peu à peu in Richtung 50 Euro pro Barrel. Der internationale Ölkonzern BP hat eine Lehre aus der jahrelangen Ertragskrise gezogen. Was bei den Briten, die in Deutschland die Aral-Tankstellen betreiben, jetzt anders läuft.
BP hat zu Jahresbeginn wie andere große Energiefirmen von der Erholung des Ölpreises profitiert, die über das Jahr 2016 hinweg zu beobachten war. Im ersten Quartal 2017 verdreifachte sich der Gewinn auf 1,5 Milliarden Dollar, wie der britische Konzern in dieser Woche bekanntgab. Zu dem deutlich verbesserten Ergebnis trug neben einer ausgeweiteten Förderung auch der Sparkurs bei, der während der Phase des Ölpreisverfalls eingeläutet wurde. Bei der Referenzsorte WTI hat der Ölpreis seit Anfang 2016 von weniger als 30 auf zuletzt knapp 50 Dollar zugelegt und pendelt derzeit bei gut 48 Dollar.
BP will 2017 acht neue Förderprojekte starten, so viele wie noch nie zuvor in einem Jahr. Der Konzern kalkuliert 2017 im Schnitt mit einer Ölpreis-Spanne zwischen 50 und 55 Dollar. BP-Finanzchef Brian Gilvary kündigte der Nachrichtenagentur Reuters gegenüber an, dass er das obere Ende dieser Preisspanne für durchaus realistisch halte, falls wichtige Förderländer und das Ölkartell Opec ihre Produktionskürzungen ins zweite Halbjahr ausdehnten. Vor drei Jahren kostete ein Fass Öl (159 Liter) aber noch über 100 Dollar. Das riesige Überangebot hat den Preis dann kurzfristig bis auf unter 30 Euro einbrechen lassen. Sollte die Marke von 50 Dollar pro Fass nun längerfristig zu halten sein, wäre dies ein Erfolg.
An der Börse kam die BP-Bilanz gut an. Die Aktie legte um 2,4 Prozent zu und war damit größter Gewinner im britischen Leitindex FTSE 100. Investoren waren im Februar noch aufgeschreckt worden, als BP zum Jahresende 2016 zwar den Überschuss verdoppelte, damit aber hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieb. Diesmal übertraf BP die Prognosen des Marktes. Allerdings stieg wegen Zukäufen und der Bereinigung von Altlasten im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko auch die Verschuldung um neun Prozent auf 38,6 Milliarden Dollar an.
Mit der Bilanz setzt BP die Reihe guter Zahlen der Konkurrenz fort. Der US-Ölkonzern Conoco Phillips schaffte nach dem Verkauf von Ölsand-Geschäften und Erdgas-Vorkommen im Westen Kanadas wieder einen Gewinn. Die Erholung der Ölpreise hat Exxon Mobil und Chevron zum Jahresbeginn kräftige Gewinnsprünge beschert. Beim weltgrößten börsennotierten Ölkonzern Exxon legte der Überschuss im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreswert um 122 Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar (3,7 Milliarden Euro) zu. sig